Über einen dreijährigen Sanierungs-Tarifvertrag wolle der Konzern seine Personalkosten deutlich senken, berichtete das "Handelsblatt" (Montagausgabe) unter Berufung auf Personal- und Finanzvorstand Heinz-Ludger Heuberg. Die Forderungen des Managements sehen demnach zudem Gehaltskürzungen um drei Prozent für das Stammpersonal sowie fünf Tage unbezahlten Urlaub pro Jahr vor.
25 Prozent weniger Personalkosten
Darüber hinaus solle das 13. Monatsgehalt künftig an den Unternehmenserfolg gekoppelt und gestrichen werden, sollte Thomas Cook nicht aus den roten Zahlen kommen. "Wir müssen bei den Personalkosten mindestens 25 Prozent einsparen, um wieder wettbewerbsfähig zu werden", wird Heuberg in einer Vorabmeldung vom Samstag zitiert. Um sich dieser Zielmarke zu nähern, hat Thomas Cook bereits den Abbau von 500 Stellen in Deutschland angekündigt. Der Betriebsrat habe für den 1. Juli eine Mitarbeiterversammlung einberufen, um über die Forderungen des Vorstands zu informieren, berichtete die Zeitung.
Spekulationen, der neue Vorstand wolle sich von Beteiligungen in Frankreich und Großbritannien trennen, hatte Thomas Cook bereits zuvor zurückgewiesen. Heuberg sagte dem Blatt, man mache sich grundsätzlich Gedanken, ob weiterhin alle bisherigen Beteiligungen zum Konzern gehören müssten. Aktuell würden aber keine Verkaufsgespräche mit möglichen Investoren geführt.
Lohnkürzungen angekündigt
Unterdessen kündigte der Airline-Chef der Thomas-Cook-Fluglinie Condor, Ralf Teckentrup, Lohnkürzungen für die 2.700 Beschäftigten an. "Condor kann die Gehälter und die Produktivität, die sie heute hat, so nicht beibehalten", sagte der Thomas-Cook-Vorstand der "Welt am Sonntag". Insgesamt müsse bei einem Umsatz von 1,1 Milliarden Euro eine Ergebnisverbesserung von 210 bis 240 Millionen Euro realisiert werden.
Sollten die Gespräche mit den Gewerkschaften nicht zu einer konstruktiven Einigung führen, hätte dies die Verkleinerung der Condor zur Folge. "Dazu zwingen die wirtschaftlichen Gegebenheiten den Vorstand von Thomas Cook", sagte Teckentrup. Condor müsse bis zum nächsten Jahr schwarze Zahlen schreiben. (AP)