Müssen die Deutschen mehr arbeiten? Auf diese Frage hat Carsten Maschmeyer eine klare Antwort. Bei Instagram bezieht der aus der Sendung "Die Höhle der Löwen" bekannte Investor Stellung.
Die Deutschen seien faul und würden zu wenig arbeiten: Mit dieser Aussage sorgte eine Kolumnist der amerikanische Nachrichtenagentur Bloomberg vor einigen Tagen für Schlagzeilen. Auch aus der deutschen Politik waren ähnliche Töne zu vernehmen, etwa als Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) in der Talkshow "Caren Miosga" sagte, er wolle "Lust machen auf die Überstunde". Rainer Dulger, Präsident der Deutschen Arbeitgeberverbände, sagte der "Bild"-Zeitung: "Wir brauchen eine Steigerung der Arbeitsstunden von den Menschen, die bereits hier arbeiten."
Carsten Maschmeyer: Ergebnisse sind wichtiger als die Arbeitszeit
Jetzt mischt sich Carsten Maschmeyer in die Diskussion ein. Als Unternehmer hat er Milliarden verdient. Vielen Menschen dürfte er zudem als Investor der Vox-Sendung "Die Höhle der Löwen" bekannt sein. In einem Instagram-Posting schildert Maschmeyer nun seine Ansichten zum Thema Arbeitszeit. In dem Beitrag heißt es unter anderem: "Wer Arbeitsleistung rein in geleisteten Arbeitsstunden misst, lebt wirklich im letzten Jahrhundert. Denn Ergebnisse zählen und nicht die abgesessene Arbeitszeit." Forderungen nach erhöhter Arbeitszeit bezeichnet der 64-Jährige als "Scheindebatten, die am Kernproblem vorbeigehen".
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Als Beispiel für die Länder mit der höchsten Stundenzahl nennt er Kambodscha und Myanmar. "Daran wollen wir uns messen?", fragt Maschmeyer. Einen Lösungsvorschlag hat er auch parat: "Wir brauchen etwas ganz anderes: Leistungswillen und die Renaissance des Leistungsgedankens. All das wird aber nicht in Arbeitszeit gemessen, sondern in Ergebnissen. Nicht die Zeit finanziert unseren Wohlstand, sondern Erfolg."
Bei seinen 178.000 Followerinnen und Followern finden Maschmeyers Ausführungen viel Zuspruch. "Ich würde mir wünschen, dass mehr Arbeitgeber so eine tolle Einstellung hätten. Die Menschen wären glücklicher und Deutschland erfolgreicher", schreibt eine Userin. Eine andere kommentiert: "Die Leistung zählt. Es gibt immer noch sehr viele Berufe,, wo die Zeit 'abgesessen' wird, gerade im Bereich des öffentlichen Dienstes. Finde das absolut nicht zeitgemäß. Hier sollte ein Umdenken stattfinden."
Zum Teil gibt es kritische Stimmen. Eine Followerin merkt an: "Klassische Handwerks- und Dienstleistungsberufe bemessen sich leider an der Arbeitszeit unabhängig von Erfolgen. Wenn der Bäcker, der Supermarkt oder die Apotheke nicht von etwa 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet sind, haben viele Kunden ein Problem. Das Gleiche gilt für Friseure, Sozialarbeiter, Pfleger, Erzieherinnen in der Kita, Ärzte ... die Liste ist lang."
Maschmeyer sieht Zeit für Viertagewoche gekommen: "Der Damm ist gebrochen"
Maschmeyer plädiert für die Viertagewoche
Maschmeyer spricht sich auch öffentlich für die Viertagewoche aus. In einem Beitrag für "Zeit Online" schrieb er im Februar dieses Jahres: "Es mag zwar viele überraschen, aber ich als Investor fürchte mich nicht vor der Viertagewoche. Sie wird ohnehin kommen und ich bin überzeugt davon, dass alle von ihr profitieren." Ihm sei es "völlig egal", an wie vielen Tagen die Angestellten einer Firma arbeiteten, "solange die Ziele erreicht werden". "Die Viertagewoche macht Arbeit endlich wieder attraktiver. (...) So wollen auch viele jüngere Menschen arbeiten – die nicht faul sind, wie es ihrer Generation oft zugesagt wird", findet Maschmeyer.