Die Mietpreise schießen trotz der Corona-Krise weiterhin in die Höhe. Das Statistische Bundesamt veröffentlichte am Mittwoch Zahlen. Demnach stiegen die Preise für Wohnimmobilien im zweiten Quartal 2020 im Schnitt um 1,4 Prozent gemessen am ersten Jahresviertel. Zum Vorjahreszeitraum stand ein Plus von 5,6 Prozent. Damit bewegten sich die Zuwächse im Bereich der vorhergehenden Quartale, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Jedoch handle es sich um eine Schnellschätzung, die mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sei.
Gemäß der Analyse haben die immensen wirtschaftlichen Folgen der Pandemie dem Immobilienboom bislang kaum etwas anhaben könne. Im ersten Quartal hatten die Wiesbadener Statistiker noch ein Anziehen der Immobilienpreise von 6,8 Prozent binnen Jahresfrist und von 0,3 Prozent zum Schlussquartal 2019 festgestellt. Vor allem in Großstädten, aber auch auf dem Land gab es kräftige Aufschläge.
Die Corona-Pandemie wirkt sich in Deutschland seit dem Frühjahr aus und schlug im Sommerquartal voll auf die Wirtschaft durch. Manche Ökonomen hatten daher mit einem kräftigen Dämpfer am Wohnungsmarkt gerechnet und sinkenden Immobilienpreisen erwartet. Die Zahl der Wohnungsanzeigen war im Lockdown um bis zu 40 Prozent eingebrochen.
Corona-Krise belastet Menschen finanziell
Kurzarbeit, sinkende Einkommen und steigende Arbeitslosigkeit in der Corona-Krise belasten viele Menschen finanziell, was den Spielraum für Immobilienkäufe begrenzt. Auf der anderen Seite suchen Investoren angesichts heftig schwankender Börsen Sicherheit in Immobilien, und die Niedrigzinsen machen Kredite weiter günstig.