Minister halten heutzutage nicht immer Pressekonferenzen ab, wenn sie etwas kundtun wollen. Bisweilen setzen sie sich einfach vor eine öffentlich-rechtliche Kamera und verkünden die Neuigkeit dort. So geschehen am frühen Mittwochmorgen. Im "Morgenmagazin" der ARD hat Arbeitsminister Franz Müntefering eine Erhöhung der Renten zum 1. Juli um 0,54 Prozent angekündigt. "Das ist nicht viel, aber das ist Ausdruck der positiven Entwicklung bei Wachstum und Löhnen im vergangenen Jahr", sagte der SPD-Politiker und Vizekanzler.
Mehr war nach Münteferings Ansicht nicht drin
Eine höhere Anhebung sei nicht möglich gewesen, da sich die Rentensteigerung an die Lohnentwicklung anlehne, sagte Müntefering. Umgerechnet bedeute die Erhöhung auf ein volles Jahr 1,2 Milliarden Euro, die zusätzlich an die Rentner fließen würden. Ob die Rentner angesichts der positiven Konjunkturentwicklung mit weiteren Erhöhungen rechnen dürften, könne er derzeit noch nicht sagen, betonte Müntefering. Er fügte allerdings hinzu: "Wenn wir Wachstum haben, wenn Prosperität da ist, dann verdienen daran die Arbeitnehmer aber eben auch die Rentnerinnen und Rentner - und insofern kann man zuversichtlich sein für die nächste Zeit." Wenn es möglich sei, "werden wir die Renten erhöhen."