Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann ist mit einem Salär von fast 10 Millionen Euro wieder einer der best bezahltesten Manager in der Bundesrepublik. Der 62-Jährige verdiente bei Deutschlands größter Bank im vergangenen Jahr 9,55 Millionen Euro, wie das Geldinstitut am Dienstag mitteilte. 2008 hatte der Schweizer lediglich 1,4 Millionen Euro erhalten. Der Vorstand der Bank verzichtete damals wegen der Finanzkrise auf alle Bonuszahlungen.
Allerdings wurden nur 30 Prozent der 9,55 Millionen Euro sofort ausgezahlt. Die restlichen 70 Prozent sollen erst mit Verzögerung und in Abhängigkeit von der weiteren Entwicklung des Konzernergebnisses fließen. Die Deutsche Bank und andere Institute hatten sich im Dezember verpflichtet, die Bezahlung von Bankmanagern stärker am langfristigen Erfolg ihrer Investmententscheidungen auszurichten.
Nach einem Verlust von 3,9 Milliarden Euro auf dem Höhepunkt der Finanzkrise 2008 hatte die Deutsche Bank im vergangenen Jahr bereits wieder einen Nachsteuergewinn von 5 Milliarden Euro verbucht, vor allem das Investmentbanking sorgte für kräftige Gewinne. 2009 sei für die Deutsche Bank "sehr erfolgreich" gewesen, betonte Ackermann am Dienstag in einem Brief an die Aktionäre.
Für die Zukunft zeigte sich der Bankchef zuversichtlich. Die Branche dürfte 2010 und 2011 langsam zu einer gewissen Normalität zurückkehren. Zudem biete, "die nach der Krise zu beobachtende Flucht in die Qualität" dem deutschen Branchenprimus die Möglichkeit, Marktanteile zu gewinnen. Unter bestimmten Umständen könne die Deutsche Bank in ihren Kerngeschäftsfeldern 2011 ein Ergebnis vor Steuern von 10 Milliarden Euro erreichen.
Mit seinem Salär von fast 10 Millionen Euro belegt Ackermann einen Spitzenplatz unter den deutschen Managern. Zum Vergleich: Siemens-Chef Peter Löscher und RWE-Chef Jürgen Großmann verdienten laut einer "Handelsblatt"-Studie 2009 jeweils etwas mehr als 7 Millionen Euro. VW-Chef Martin Winterkorn kam auf 6,6 Millionen Euro. Bei diesen Zahlen wurden allerdings die Pensionsaufwendungen für die Vorstände noch nicht berücksichtigt.
Von seinem Spitzenverdienst vor der Krise ist Ackermann allerdings noch weit entfernt. Damals war der Bankchef mit bis zu 14 Millionen Euro entlohnt worden und hatte dabei vor allem von hohen Bonuszahlungen profitiert. Der achtköpfige Vorstand verdiente im vergangenen Jahr 38,98 Millionen Euro nach 4,47 Millionen Euro 2008. Der Investmentbanker Anshu Jain, der seit 1. April 2009 im Vorstand sitzt, erhielt 7,793 Millionen Euro.