Finanzdienstleister Allianz steigert Gewinn

Trendwende geschafft: Erstmals seit eineinhalb Jahren hat die Dresdner Bank wieder schwarze Zahlen geschrieben und dem Allianz-Konzern eine starke Gewinnsteigerung im ersten Quartal beschert.

Die Dresdner Bank hat erstmals seit eineinhalb Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben und dem Allianz-Konzern eine starke Gewinnsteigerung im ersten Quartal ermöglicht. Vorstandschef Michael Diekmann sagte am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München, der operative Konzerngewinn sei um ein Drittel auf 1,1 Milliarden Euro gestiegen. Unterm Strich blieb ein Überschuss von 650 Millionen Euro, nach einem Verlust von 546 Millionen im Vorjahresquartal.

Keine Jahresprognose abgegeben

Die Allianz habe die Trendwende geschafft. Allerdings müsse sie sich noch gewaltig anstrengen, um international wieder zu den erfolgreichsten Finanzdienstleistern zu gehören, sagte Diekmann. Eine Jahresprognose gab er nicht ab. Diekmann steht seit einem Jahr an der Spitze der Allianz. Die seit Herbst 2002 defizitäre Dresdner Bank schaffte im ersten Quartal erstmals wieder auch unterm Strich ein positives Ergebnis. Operativ sei ein Gewinn von 170 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Im Versicherungsgeschäft stagnierten die Beitragseinnahmen mit rund 25 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau. Die Kosten-Schaden-Quote sei weiter auf unter 96 Prozent verbessert worden.

Der DaimlerChrysler-Vorstandschef Jürgen Schrempp scheidet zum 30. Juni aus dem Aufsichtsrat der Allianz aus. Er wolle sich stärker um sein eigenes Unternehmen kümmern, erklärte Allianz-Aufsichtsratschef Henning Schulte-Noelle. Der Nachfolger steht noch nicht fest.

Interner Wettbewerb ausgerufen

Der Allianz-Konzern hatte im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro Überschuss erwirtschaftet, nach einem Verlust von 1,2 Milliarden im Vorjahr. "Wir liefern, was wir versprochen haben", sagte Diekmann. Die Dresdner Bank habe zwar ihr Ziel verfehlt, wenigstens operativ aus der Verlustzone zu kommen, räumte Diekmann ein. Er bekräftigte aber das Ziel, sie solle erst 2005 einen Überschuss in Höhe der Kapitalkosten vorweisen können. Die "Neue Dresdner" werde "schneller, effektiver und kundenorientierter sein". Ein Schwerpunkt in diesem Jahr sei es, den gemeinsamen Vertrieb auszubauen und Produkte zusammenzuführen.

Diekmann rief dazu auf, "die Mentalität der Aufbauphase zu beenden", und kündigte einen konzerninternen Wettbewerb an: Künftig bekämen die profitabelsten Töchter das meiste Geld für weiteres Wachstum. Das "stärkt die Starken und zwingt die Schwächeren zur Verbesserung", erklärte Diekmann. "Um wirklich ganz vorne dabei zu sein, muss diese Gesellschaft in absehbarere Zukunft unternehmerisch und dienstleistungsbewusst bis in die Haarspitzen sein." Ziel sei eine Rendite von 15 Prozent.

DPA

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