Anleger sollten sich nicht durch angebliche Traumrenditen zwischen 20 und 30 Prozent locken lassen, die An- und Verkaufsagenturen derzeit für Diamanten anbieten. Ihre meist per Telefon betriebene Akquise hat bei immer mehr Anlegern Erfolg, obwohl derartige Offerten traditionell im Visier der Betrugs- und Steuerfahndung stehen, wie die Dresdner Bank berichtet.
Ware zu überhöhten Preisen
Die Agenturen bieten nach Angaben des Fürther Juweliers Christoph Kuhnle ihre Ware meist zu überteuerten Preisen an und locken Kunden in eine Abhängigkeitsspirale: Erst kaufe und verkaufe der Anleger einen kleinen Stein mit Gewinn. Dann den nächst größeren. Doch beim dritten Mal finde sich plötzlich kein Käufer mehr und der Anleger stelle bei Lektüre des Kleingedruckten fest, dass er drei Monate nach Kauf den Diamanten nicht mehr an die Agentur zurück geben könne.
Nur zur Wertsicherung geeignet
Zwar kann man die Diamanten den Angaben zufolge auch auf dem freien Markt verkaufen. Laut Kuhnle bekommen Anleger aber meist einen wesentlich geringeren Betrag als den, den sie ursprünglich gezahlt haben. Nach seiner Einschätzung eignen sich Diamanten vor allem als Wertsicherung. Sie unterliegen keinem Verschleiß, keiner Inflation und sind zum Beispiel im Vergleich zu Kunst einfach zu lagern. Diamanten seien auch die einzigen Edelsteine der Welt, denen genaue internationale Bewertungsmaßstäbe zu Grunde gelegt werden könnten. Ein Renditeobjekt seien sie aber nicht, sagte Kuhnle dem Medienservice der Dresdner Bank.