Trotz der Börsentalfahrt auf Raten hat die Finanzwirtschaft im vergangenen Jahr einen neuen Depot-Rekord erlebt. Die Zahl der Kundendepots nahm um gut neun Millionen auf insgesamt 34,3 Millionen zu, wie die Zeitschrift für Bankpolitik und Bankpraxis »Die Bank« berichtet. Dieser historische Zuwachs entspricht einer Steigerung von 36 Prozent. Damit hat sich die Zahl der Depots seit 1996 verdoppelt. Ob sich der Boom in diesem Jahr stark abgeschwächt hat, ist noch offen.
Investmentfonds neuen Lieblinge
Hauptgrund für den Aufschwung der vergangenen Jahre ist den Angaben zufolge der neue Anlagefavorit der Deutschen: Die Investmentfonds. Im Durchschnitt befanden sich in den Depots von Privatpersonen Ende 2000 Wertpapiere im Kurswert von rund 47.000 Mark. Deutsche Aktien und Investmentfonds inländischer Kapitalanlagegesellschaften stellten dabei die größten Posten.
Magere Entwicklung
Dass der Aktienbestand mit dem Zuwachs an Depoteröffnungen nicht Schritt halten konnte, ist angesichts der im Frühjahr 2000 einsetzenden Baisse an den Aktienmärkte nicht verwunderlich. Insgesamt verwaltete das deutsche Kreditgewerbe Ende 2000 für seine Kundschaft Wertpapiere im Kurswert von 8,9 Billionen Mark. Gegenüber dem Vorjahresboom bedeutet das eine Zunahme von bescheidenen fünf Prozent - eine vergleichsweise magere Entwicklung.