Während die Stimmung an den Börsen gedrückt bleibt, steigen Euro, Goldpreis und Rohölpreis. Deutsche Aktienindex DAX sackte am Donnerstag unter die Marke von 3.000 Punkte, der New Yorker Aktienmarkt öffnete allerdings etwas stärker. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte stieg in der ersten Stunde des Handels um 0,5 Prozent auf 8.491,85 Zähler.
Hoffnung auf Ralley zerschlug sich
Die Hoffnung auf eine Jahresendrallye an den Aktienmärkten habe sich angesichts der Kriegsgefahren im Irak zerschlagen, sagte ein Aktienmarktexperte der Commerzbank. Zugleich wies er auf den am morgigen Freitag bevorstehenden so genannten Hexensabbat hin, der die Märkte zusätzlich belasten dürfte. Am Freitag laufen Terminkontrakte an der deutschen Terminbörse Eurex aus. Dabei geht es um Optionen und Futures-Kontrakte.
Lahmender Handel
Unterdessen berichtete die Deutsche Börse von einem deutlichen Umsatzrückgang an den Aktienmärkten in der Bundesrepublik in diesem Jahr. Nach vorläufigen Zahlen wurden rund 3,5 Billionen Euro umgesetzt. Im Vorjahr waren es noch 4,5 Billionen Euro. Das Bankhaus Hauck und Aufhäuser erklärte: "Vor allem für die europäischen Börsen war das Aktienjahr 2002 das schlechteste seit Jahrzehnten, drei Kursverlustjahre in Folge sind in der Nachkriegsgeschichte bisher einmalig".
Vertrauen belastet
Vor allem Bilanzskandale und Firmenzusammenbrüche in den USA wie Enron oder WorldCom belasteten das Vertrauen den Anleger in die Aktienmärkte. Insbesondere die Privatanleger hielten sich zurück, wie ein Vergleich der Gesamtumsätze an den deutschen Börsen mit der Orderbuchstatistik zeigt. Bei den Gesamtumsätzen werden auch die Mehrfachumsätze durch Maklertätigkeit mitgezählt, die in der Regel durch den Handel von Privatanlegern entstehen. In diesem Jahr entfielen rund 2,6 Billionen Euro auf Aktien, Optionsscheine und börsengehandelte Indexfonds. 2001 waren es noch 3,3 Billionen Euro. Rund 850 Milliarden Euro verbuchten die Renten, nach 1,2 Billionen Euro im Vorjahr.
Bei der Einfachzählung ohne Umsätze durch Makler war der Umsatzrückgang der Aktien auf eine Billion Euro nach 1,1 Billionen Euro im Vorjahr deutlich geringer. Vor allem institutionelle Anleger handeln ohne Makler direkt über das elektronische System Xetra. In deutschen Aktien wurden nach Angaben der Deutschen Börse rund 900 Milliarden Euro umgesetzt nach einer 1 Billion im Vorjahr. Der Umsatz mit ausländischen Aktien verringerte sich von 84 Milliarden auf rund 64 Milliarden Euro.