Trotz Mini-Inflation EZB belässt Leitzins bei Rekordtief

Die kleine Inflation schreckt die Europäische Zentralbank (EZB) nicht davon ab, ihren Leitzins auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent zu lassen. Weitere Zinssenkung sind nicht ausgeschlossen.

Trotz der nach wie vor sehr niedrigen Inflation hält die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins im Euroraum bei 0,25 Prozent. Das beschloss der EZB-Rat bei seiner auswärtigen Sitzung in Brüssel, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.

Im April war die Jahresteuerung im Euroraum von 0,5 Prozent im Vormonat auf 0,7 Prozent gestiegen. Daher hatten Experten mit einer Verlängerung der Zinspause gerechnet. Allerdings liegt die Inflation weiterhin deutlich unterhalb der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent.

Weitere Zinssenkung noch nicht vom Tisch

Daher bleiben Europas Währungshüter auf der Hut. Zuletzt hatten sie mehrfach ihre Bereitschaft betont, im Kampf gegen eine anhaltende Niedrig-Inflation notfalls schwere geldpolitische Geschütze aufzufahren. EZB-Präsident Mario Draghi hatte gewarnt, dass das Risiko für die Konjunktur steigt, je länger der Preisauftrieb sehr gering ist.

Eine weitere Zinssenkung oder andere geldpolitische Maßnahmen sind wegen der schwachen Teuerung und der fragilen Konjunkturerholung noch nicht vom Tisch. Viele Analysten verweisen auf die Zinssitzung im Juni. Dann könnten neue Wachstums- und Inflationsprognosen Anlass für weitere Schritte bieten.

DPA
awö/DPA