Handelskonflikte, Brexit und steigende Zinsen waren im vergangenen Jahr Gift für die Entwicklung der weltweiten Privatvermögen. Nur um 1,6 Prozent wurden die Menschen global gesehen von 2017 auf 2018 reicher, wie die Boston Consulting Group in ihrem jährlichen Vermögensreport errechnet hat. Im Vorjahr waren es noch 7,5 Prozent gewesen. Hauptgrund sind dem Report zufolge die aus den oben genannten Gründen schwächelnden Aktienmärkte.
Millionäre besitzen Hälfte des globalen Vermögens
Doch trotz der mauen Durchschnittszahlen wuchs eine Gruppe vergleichsweise rasant: die der Millionäre. Laut Report ist die Zahl der Millionärshaushalte binnen eines Jahres um zwei Prozent auf 22,1 Millionen gestiegen. Dieser Millionärsclub besitzt etwa die Hälfte des weltweiten Vermögens.
Zwei Drittel aller Millionäre weltweit leben in den USA, nämlich 14,7 Millionen. Mit weitem Abstand auf Platz zwei folgt China mit 1,3 Millionen Millionären vor Japan (1,1 Millionen Millionäre) und der Schweiz (500.000 Millionäre). Deutschland teilt sich mit Großbritannien, Frankreich, Kanada und Italien den fünften Rang (jeweils 400.000 Millionäre).
Ranking: Länder mit den meisten Millionären*
Rang | Land | Zahl der Millionäre |
1 | 14,7 Mio | |
2 | 1,3 Mio | |
3 | 1,1 Mio | |
4 | Schweiz | 0,5 Mio |
5 | Großbritannien | 0,4 Mio |
5 | Deutschland | 0,4 Mio |
5 | Frankreich | 0,4 Mio |
5 | Kanada | 0,4 Mio |
5 | Italien | 0,4 Mio |
*Angaben in US-Dollar
Quelle: BCG
Noch weiter vorne liegt Deutschland im exklusiven Club der Superreichen, die mehr als 100 Millionen Dollar Vermögen besitzen. Laut Vermögensreport gibt es in Deutschland 2300 dieser Multi-Millionäre. Weltweit gibt es nur in den USA (14.900) und in China (4300) mehr Megareiche.
Ranking: Länder mit den meisten Superreichen (mehr als 100 Millionen Vermögen)
Rang | Land | Zahl der Superreichen |
1 | USA | 14.900 |
2 | China | 4300 |
3 | Deutschland | 2300 |
4 | Frankreich | 2000 |
5 | Italien | 1700 |
6 | Japan | 1500 |
7 | Kanada | 1400 |
8 | Großbritannien | 1100 |
*Angaben in US-Dollar
Quelle: BCG
Insgesamt stiegen die Vermögen der Deutschen im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent und damit etwas mehr als im globalen Schnitt von 1,6 Prozent. 41 Prozent ihres Vermögens lagern die Deutschen auf Sparkonten oder in bar, nur 19 Prozent halten sie in Aktien. Der Rest entfällt auf Pensionskassen und Lebensversicherungen. Immobilienvermögen sind in den Berechnungen ausgeklammert.