Wettbewerb Sinkende Gebühren für Auslands-Überweisungen

Wenigstens eine gute Nachricht für Konsumenten: Die europäischen Banken werden im Sommer - wie von der EU beschlossen - Euro-Auslandsüberweisungen innerhalb der EU verbilligen.

Der Aufbau der für Auslandstransfers nötigen Technik wird zwar noch längere Zeit in Anspruch nehmen, aber billiger werden die Überweisungen schon zum Sommer, erklärte der Generalsekretär der Europäischen Bankenvereinigung, Nikolaus Bömcke in Brüssel. In dem Verband sind die europäischen Geschäftsbanken zusammengeschlossen.

"Inländische Verhältnisse"

Bömcke sagte: «Es sollen inländische Verhältnisse in Europa geschaffen werden. Das geht nicht über Nacht. Der Verbraucher kommt schon in den Genuss der Inlandspreise, doch die technischen Installationen müssen erst noch geschaffen werden. Man denkt da eher in Jahren als in Monaten.» Die Banken würden den Aufbau jedoch im eigenen Interesse nicht verzögern.

Stichtag 1. Juli

Die EU hatte 2001 beschlossen, dass die Banken zum 1. Juli 2003 ihre Tarife für Euro-Auslandstransfers in der EU auf das jeweilig deutlich niedrigere Inlandsniveau drücken müssen. Eine Euro-Überweisung von Köln nach Paris darf deshalb nicht teurer für den Kunden sein als ein Transfer von Köln nach Hamburg. Zum 1. Juli 2002 waren schon Barabhebungen an ausländischen Geldautomaten und Kreditkartenzahlungen verbilligt worden.

Einheitliche Zahlungszone

Bömcke berichtete von großen Anstrengungen, eine einheitliche Zone für den Zahlungsverkehr zu schaffen. Dafür sei ein neues Gremium der Branche gebildet worden, der European Payments Council (EPC). «Der EPC setzt sich aus etwa 55 Banken und Bankenverbänden zusammen, er umfasst Genossenschaftsbanken, Sparkassen und Geschäftsbanken. Wir ziehen alle an einem Strang.» Bald müsse die Verwirklichung eines europäischen Clearinghouse (Abrechnungsstelle) diskutiert werden. «Dieses soll den Zahlungsverkehr genauso effizient und preisgünstig abwickeln, wie dies die Kunden im Inland gewohnt sind. Die Sitzfrage des Clearinghouse ist noch nicht entschieden.»

Freiwillige Unterzeichnung der Konvention

Das Branchengremium EPC habe eine Konvention geschaffen, wonach Euro-Auslandsüberweisungen nicht länger als drei Tage laufen dürfen, sagte Bömcke. «Diese Konvention gibt es jetzt. Sie muss jetzt von jedem Institut freiwillig unterschrieben werden. Die einzelnen Banken müssen also entscheiden, ob sie mitziehen. Wir hoffen, dass eine Sogwirkung entsteht.»