Mit einem Schlag ausgesorgt haben – diese Idee verleitet jede Woche wieder Menschen, Lotto zu spielen und vom großen Gewinn zu träumen. Für einen Mann aus Chile kam der Geldsegen aus heiterem Himmel: Er bekam auf einen Schlag das 330-fache seines Gehaltes ausgezahlt. Doch die Versuche der Firma es zurück zu bekommen, liefen bislang ins Leere.
Das berichtet die chilenische Finanzseite "Diario Financiero". Demnach hatte der Mann beim Consorcio Industrial de Alimentos (Cial), einem Wurstkonzern in seiner Heimat, gearbeitet. Im Mai machte die Personalabteilung offenbar einen schlichten, aber umso folgenreicheren Fehler: Statt ihm sein übliches monatliches Gehalt von 500.000 chilenischen Pesos (etwa 550 Euro) zu überweisen, landeten auf einen Schlag 165.898.851 Pesos, also knapp 170.000 Euro auf seinem Konto.
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Folgenschwerer Fehler
Als der Mitarbeiter den Fehler bemerkte, wendete er sich nach Angaben der Zeitung sofort an seinen Vorgesetzten. Schließlich handelte es sich nicht gerade um einen kleinen Zahlendreher: Dem Mitarbeiter war das Gehalt für 27,5 Jahre auf einen Schlag ausgezahlt worden. Erst als dieser Vorgesetzte sich bei der Personalabteilung meldete, wurde der Fehler dort überhaupt bemerkt.
"Wir haben den Mitarbeiter informiert, dass diese Überweisung nicht mit dem mit ihm vereinbarten Gehalt übereinstimmt", zitiert die Zeitung aus einer Klage des Unternehmens gegen ihren Mitarbeiter. Dieser wurde aufgefordert, sich wegen des Fehlers an die Bank zu wenden. Er versprach, sich früh am nächsten Tag darum zu kümmern.

Als auch weit in den nächsten Vormittag hinein nichts passiert war, versuchten die Personaler, ihn erneut zu erreichen. Ohne Erfolg. Ob Anrufe oder Whatsapp-Nachrichten: Dem plötzlich reich gewordenen Mitarbeiter war nicht beizukommen. Erst gegen 11 Uhr kam eine Nachricht. Er habe ausgeschlafen, erklärte der Mann. Und würde nun zur Bank gehen. Dann war wieder Funkstille. Bis sich Tage später ein Anwalt bei dem Unternehmen meldete – um die Kündigung des Mannes einzureichen.
Seitdem versucht die Bank, ihn ausfindig zu machen. Doch offenbar fehlt jede Spur. Der letzte Stand ist eine Anzeige des Unternehmens – wegen Veruntreuung.
Quelle: Diario Financiero
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