Der Krankenstand in Deutschland ist nach einem Bericht der Tageszeitung "Die Welt" in den ersten neun Monaten dieses Jahres auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung gefallen. Zwischen Januar und September 2003 fehlten die Arbeitnehmer aus Krankheitsgründen demnach durchschnittlich 3,58 Prozent der Sollarbeitszeit.
Rückgang um 11,2 Prozent
Dies entspricht 5,8 Arbeitstagen und bedeutet einen Rückgang von 11,2 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum, wie das Blatt in seiner Dienstagausgabe unter Berufung auf das Bundesgesundheitsministerium schrieb. Dem Bericht zufolge fehlten westdeutsche Arbeitnehmer (3,56 Prozent der Sollarbeitszeit) seltener als ihre Kollegen im Osten (3,65 Prozent). Im April sei der Krankenstand dieses Jahres mit 4,21 Prozent am höchsten gewesen und im Juni mit 3,04 Prozent am niedrigsten.
Zunehmende Angst vor Arbeitslosigkeit
Ursachen für den gesunkenen Krankenstand seien nach Expertenmeinung die schwache Konjunktur sowie die Angst der Arbeitnehmer, bei Krankheit in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit den Posten zu verlieren.