Für den Erfolg bei Bewerbungen ist nicht nur die Qualifikation entscheidend, sondern auch das Styling auf dem beigelegtem Foto. Eher weiblich oder eher männlich wirkende Äußerlichkeiten beeinflussen nach einer im Magazin "Gehirn & Geist" (Ausgabe 4/2003) veröffentlichten Studie die Entscheidungen der Personalchefs. Maskulin wirkenden Bewerberinnen und Bewerbern werden danach für belastbarer, durchsetzungsfähiger und führungskompetenter gehalten. Verlangt das Stellenprofil diese Voraussetzungen, steigt die Chance auf den Job.
Für Bewerber mit weiblichen Zügen hat der Sozialpsychologe Ulrich Kühnen von der International University Bremen einen Trost: Durch maskulines Make-up, entsprechender Frisur und Kleidung ließe sich der Negativeffekt ausgleichen. Kühnen hat die Studie gemeinsam mit seiner Kollegin Sabine Sczesny von der Universität Mannheim erarbeitet.
In ihren Untersuchungen wurden rund 60 Studenten zu fiktiven Personalchefs. Sie mussten sich jeweils zwischen vier Bewerberinnen oder Bewerbern - je zwei mit maskulinen und femininen Äußerlichkeiten - entscheiden. Dabei waren die Bewerbungsunterlagen bis auf die unterschiedlichen Passfotos identisch.
Den Probanden sei der Einfluss des Erscheinungsbildes auf dem Foto auf ihre Entscheidung nicht bewusst gewesen, sagte Kühnen. Er rät Personalchefs, die sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen wollen, die Fotos vor der Auswahl zu entfernen.