Deutscher Gründerpreis 2004 And the winner is...

Zum dritten Mal wurde in Berlin der Deutsche Gründerpreis verliehen. Wieder wurden Unternehmer für ihre außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet.

Aus einem regional tätigen Schraubenhandel hat der Unternehmer Reinhold Würth im Laufe eines halben Jahrhunderts ein global aufgestelltes, wettbewerbsfähiges Handelshaus von Weltrang aufgebaut und vorbildlich geführt. Zugleich sind Würths gesellschaftliches Engagement und sein Mäzenatentum in vielen Bereichen des kulturellen Lebens beispielhaft für verantwortungsvolles Unternehmertum.

Im Alter von 19 Jahren übernahm Reinhold Würth die Geschäftsleitung des Schraubenhandels seines Vaters und erwirtschaftete schon in seinem ersten Jahr ein Umsatzplus von 20 Prozent. Heute gilt Reinhold Würth als "Schraubenkönig" der Welt, sein Unternehmen ist eines der größten Handelshäuser mit mehr als 56.000 Produkten aus dem Befestigungs- und Montagebereich. Die Würth-Gruppe erzielte im Jahr 2003 einen Umsatz von 5,45 Milliarden Euro und das beste Betriebsergebnis der Firmengeschichte. Würth beschäftigt mehr als 45.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist mittlerweile mit mehr als 300 Einzelgesellschaften in 80 Ländern präsent und - mit 2,5 Millionen Kunden - weltweit Branchenführer.

Außerdem wurde der Deutsche Gründerpreis für herausragende Leistungen beim Aufbau neuer Unternehmen in Deutschland an junge Unternehmen in den Kategorien Visionär, Aufsteiger und Konzept vergeben.

Kategorie Visionär: Preis für revolutionäre Therapie gegen Krebs

In der Kategorie Visionär erhielten die Brüder Karl-Hermann Schlingensiepen und Reimar Schlingensiepen für ihre neue Therapie zur Bekämpfung bisher unheilbarer Krebsarten den Preis. Das Unternehmen konzentriert sich auf besonders bösartige Krebsformen, die bislang selbst mit Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie kaum heilbar sind. Das Biotechnologie-Unternehmen Antisense Pharma entwickelte einen revolutionären Ansatz, bei dem so genannte Antisense-Wirkstoffe direkt in die wichtigsten Mechanismen des Tumorwachstums eingreifen. Die Therapie greift den Schutzwall der Tumorzellen an, mit dem sie sich vor den Immunzellen schützen. Damit verliert er seine Unverletzlichkeit und verkümmert. Das Unternehmen steht kurz davor, das Medikament auf den Markt zu bringen.

Kategorie Aufsteiger: Preis für schnelles und stetiges Wachstum

In der Kategorie Aufsteiger wurde die Funke & Will AG aus Großenhain (Sachsen) für das schnelle und stetige Wachstum ihres Unternehmens ausgezeichnet.

Startschuss für das Unternehmen war die Vorstellung eines Prototypen 1999 auf der IAA in Frankfurt/Main. Das Auto - ein spartanisch ausgestatteter Rennwagen und das schnellste Cabrio der Welt - sollte zunächst nur Blickfang für die großen Hersteller der Automobilbranche sein.

Heute fertigt das sächsische Unternehmen als Spezialist für automobile Kleinserienproduktion neben einem eigenen Sportwagen Fahrzeuge für fremde Firmen, wie beispielsweise Laraki. Durch diese Nutzung des Fertigungs-Know-Hows lassen sich für Fremdfirmen enorme Entwicklungs- und Produktionskosten sparen. Damit konnte sich das Unternehmen in einem Markt, der eigentlich als gesättigt galt, etablieren.

Kategorie Konzept: Preis für verbrauchernahe Geschäftsidee

In der Kategorie Konzept erhielt die promeos GmbH aus Erlangen für ihre innovative, verbrauchernahe Geschäftsidee und den überzeugenden Businessplan den Preis. Das Erlangener Start-up-Unternehmen will die Verbrennungstechnik in Deutschland revolutionieren: es entwickelt so genannte Porenbrenner, die herkömmliche Feuerungsanlagen auf Öl- oder Gasbasis ersetzen sollen.

Dieser neu entwickelte Porenreaktor ist leistungsstärker als herkömmliche Brennersysteme, verbrennt homogener, erlaubt eine kompaktere Bauweise und arbeitet schadstoffarm.

Alle Preisträger der Kategorien Konzept, Aufsteiger und Visionär erhalten ein individuelles auf die Bedürfnisse des Unternehmens abgestimmtes Coaching durch McKinsey & Company.

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