Die tariflich vereinbarten Ausbildungsvergütungen weichen von Beruf zu Beruf und teilweise auch noch zwischen Osten und Westen Deutschlands beträchtlich voneinander ab. Zu den bestbezahlten Lehrlingen zählen seit langem die Auszubildenden im Bauhauptgewerbe (umfaßt Maurer, Zimmerer, Straßenbauer). Sie erhalten in den alten Bundesländern über die drei Ausbildungsjahre hinweg im Schnitt 789 Euro pro Monat (Ost: 643 Euro). Im Vergleich dazu sieht der Lohn von Lehrlingen im Friseurgewerbe eher mager aus: Sie bekommen im Westen 406 Euro pro Monat, im Osten 257 Euro.
Hohe Ausbildungsvergütungen sind ebenso in den Berufen des
Druckgewerbes
üblich. Lehrlinge erhalten dort im Schnitt 787 Euro pro Monat. Auch angehende
Versicherungskaufleute
stehen mit 783 Euro vergleichsweise gut da. Für diese Bereiche gelten einheitliche Tarife in West und Ost.
Absolute Spitzenverdiener unter den Lehrlingen waren 2002 die Nachwuchskräfte der
Binnenschiffer
in den alten Bundesländern. Ihnen wurde 974 Euro pro Monat gezahlt. Niedrigere Ausbildungsvergütungen gibt es dagegen für angehende
Floristen
. Sie erhalten pro Monat 413 Euro (West) bzw. 312 Euro (Ost) und tummeln sich somit im untersten Bereich der Vergütungs-Skala für Lehrlinge. Ein
Bäcker-Lehrling
bekommt 455 Euro (West) bzw. 350 Euro (Ost).
Über alle Berufe und Ausbildungsjahre hinweg gerechnet erhält ein deutscher Durchschnitts-Lehrling nach dem Berufsbildungsbericht der Bundesregierung im Schnitt pro Monat 598 Euro im Westen und 508 Euro im Osten. Dies waren 2002 rund 2,7 Prozent (West) bzw. 2,2 Prozent (Ost) mehr als im Vorjahr. Die Angleichung der Vergütungen an das Westniveau stagniert. Im Durchschnitt wurden im Osten 2002 rund 85 Prozent des Westniveaus gezahlt - ebenso wie 2001.
Zum Ausbildungsanfang bekommt ein Lehrling im ersten Jahr im Schnitt 530 Euro (West) bzw. 446 Euro (Ost). Im zweiten Jahr steigen die Bezüge auf 593 Euro (West) und 511 Euro (Ost). Im dritten und letzten Jahr der Ausbildung arbeiten die Jugendlichen im Westen für 666 Euro, die im Osten 577 Euro.