Das Arbeitsamt Lübeck startet nach einem Bericht der "Lübecker Nachrichten" von heute ein in Deutschland einmaliges Projekt: Erwerbslose, die angetrunken zur Jobvermittlung kommen, sollen künftig wie bei einer Verkehrskontrolle ins Röhrchen pusten. Bei Verstößen sollen finanzielle Hilfen radikal gestrichen werden, hieß es.
"Wir sind es leid, uns immer wieder mit Betrunkenen herumzuärgern", sagte der stellvertretende Lübecker Arbeitsamtsleiter Wolfgang Griebel der Zeitung. Für ihn sei das Lübecker Projekt Teil einer konsequenten Umsetzung des Konzepts "Fordern und Fördern". Dazu gehöre auch, dass ein Arbeitssuchender ständig verfügbar sei. Mit Jobsuchenden, die alkoholisiert seien, könnten die Berater keine vernünftigen Gespräche führen. Ein Gerät für Alkoholtests soll dem Bericht zufolge in den nächsten Tagen beschafft werden. Wer über 0,5 Promille Atemalkohol aufweist, soll den betreffenden Tag kein Arbeitslosengeld erhalten. Wer sich dem Test verweigere, bekomme sogar "bis zu seinem nächsten Erscheinen im Amt kein Geld", sagte Griebel der Zeitung.