Pleitewelle Über 28.000 Unternehmen vor dem Insolvenzrichter

Die größte Pleitewelle der Nachkriegszeit hat in den ersten drei Quartalen 2002 bereits 28.129 Unternehmen zum Insolvenzrichter gezwungen. Das sind 16 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2001.

Dies berichtete das Statistische Bundesamt am 10. Januar 2003 in Wiesbaden. Gleichzeitig gab es zwischen Januar und September 2002 mit 550.000 ein Prozent weniger Betriebsgründungen. Aber auch die Zahl der Abmeldungen ging um ein Prozent auf 477.000 zurück. Die Statistiker schätzen, dass im Gesamtjahr die Zahl der neuen größeren Unternehmen mit 131.000 auf den tiefsten Stand seit 1996 sinkt. 2001 hatte es noch 137.000 neue Unternehmen gegeben, denen eine größere wirtschaftliche Bedeutung zukomme. Zusätzlich rechnen die Statistiker mit einer Neuanmeldung von etwa 405.000 Kleinunternehmen für 2002, nachdem es im Vorjahr rund 400.000 waren.

Einschließlich der Privatinsolvenzen legte die Pleitenzahl in den ersten neun Monaten um 68 Prozent auf 62.256 Fälle zu. Allerdings haben nicht nur die Konjunkturflaute, sondern auch die Änderungen des Insolvenzrechts die Zahl in die Höhe getrieben. Im Gesamtjahr hat es nach Schätzungen der Wirtschaftsauskunftei Creditreform 82.400 Insolvenzen gegeben - zwei Drittel mehr als 2001.

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