PREISVERLEIHUNG »Pfiffige Ideen als Startkapital«

Stärkeres Engagement für Existenzgründer - bei der Verleihung des Deutschen Gründerpreises nahm Bundespräsident Johannes Rau die Banken in die Pflicht.

Bundespräsident Johannes Rau hat die Kreditwirtschaft zu mehr Unterstützung von Existenzgründern aufgefordert. Er plädiere dafür, dass Banken und Sparkassen sowie andere Finanzinstitutionen auch solche Unternehmen unterstützen, die »nur ihre pfiffige Idee als Startkapital haben«, sagte Rau bei der Verleihung des Deutschen Gründerpreises am Dienstagabend in Berlin.

Das Konzept muss im Vordergrund stehen

Existenzgründer klagten noch zu häufig darüber, dass potenzielle Geldgeber zu wenig auf das Firmenkonzept und viel zu sehr auf nicht vorhandene Sicherheiten achteten, sagte Rau. Zu gering sei im internationalen Vergleich auch die Zahl der Gründungen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Mit dem StartUp-Gründerpreis sind fünf Unternehmen und Gründer ausgezeichnet worden. Für sein Lebenswerk wurde Heinz-Horst Deichmann, Chef der gleichnamigen Schuhgeschäftskette, geehrt. In der Kategorie »Konzept« wurde der Dienstleister ICUnet.AG aus Passau ausgezeichnet, als »Aufsteiger« die HumanOptics AG aus Erlangen für implantierbare Kunstlinsen zur Behandlung des Grauen Stars.

Den Gründerpreis in der Kategorie »Visionär« erhielten die Berliner Epigenomics AG und ihr Vorstandschef Alexander Olek für das Verfahren zur Früherkennung von Erbkrankheiten. Die WaveLight Laser Technologie AG aus Erlangen wurde als »Unternehmer« für Lösungen in der Augenheilkunde, Kosmetik und Industrie geehrt.

Die 1997 gegründete StartUp-Initiative gilt als bundesweit größter Gründerwettbewerb. Mit dem Gründerpreis zeichnen die StartUp-Partner »stern«, Sparkassen, die Unternehmensberatung McKinsey und das ZDF Unternehmen in unterschiedlichen Phasen ihres Bestehens aus.

Zahl der Firmengründungen rückläufig

In Deutschland sind rund 3,5 Millionen Menschen selbstständig. Rund 20 Prozent von ihnen sind jünger als 35 Jahre, etwa 60 Prozent sind zwischen 35 und 55 Jahre alt. Im Jahr 2001 ist die Zahl der Firmengründungen im Vergleich zum Vorjahr um knapp neun Prozent zurückgegangen. Nur 98.000 haben sich den Angaben zufolge am Markt behaupten können. Dies entspreche einer Halbierung gegenüber dem Vorjahr, als 203.000 Neugründungen erfolgreich gewesen seien.

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