Frauen haben in Deutschland im vergangenen Jahr weiterhin deutlich weniger verdient als Männer. Weibliche Angestellte erhielten 2002 im Schnitt fast 30 Prozent weniger Gehalt, und Arbeiterinnen rund 26 Prozent weniger Lohn als ihre männlichen Kollegen, wie das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden mitteilte.
Vollzeitbeschäftigte Frauen im produzierenden Gewerbe, im Handel und bei Banken und Versicherungen verdienten durchschnittlich 2.517 Euro im Monat. Männliche Angestellte bekamen dagegen 3.589 Euro monatlich. Arbeiterinnen erhielten im vergangenen Jahr einen durchschnittlichen Bruttomonatsverdienst von 1.837 Euro, ihre männlichen Kollegen hatten im Schnitt 2.484 Euro auf ihrem Lohnzettel stehen.
Gehaltsreport
Verdienen Sie genug?
Die Verdienstunterschiede beruhen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes zum großen Teil auf verschiedenen Tätigkeiten, gemessen an der Einstufung in Leistungsgruppen. In Gruppe II, die verantwortliche Arbeiten und besondere Erfahrung voraussetzt, fanden sich 40 Prozent der männlichen, jedoch nur 14 Prozent der weiblichen Angestellten wieder. Bei den Arbeitern waren 59 Prozent der Männer und nur 13 Prozent der Frauen Fachkräfte.
In den neuen Bundesländern waren die Verdienstunterschiede geringer als im früheren Bundesgebiet. Dort verdienten die weiblichen Angestellten und Arbeiterinnen nur 23 beziehungsweise 22 Prozent weniger als ihre männlichen Mitstreiter.