Bei BMW Leipzig sind am Morgen die Bänder für den ersten Warnstreik im Osten gestoppt worden. Mehr als 1000 Mitarbeiter versammelten sich vor dem Werk mit Transparenten und Fahnen. Sie protestierten mit Pfeifkonzerten gegen die bislang ergebnislosen Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie. "Wir zeigen uns. Wir sind hier", sagte Leipzigs IG Metall-Chefin Sieglinde Merbitz. "Dies ist ein Signal in Richtung Arbeitgeberverband. Nicht gegen BMW", betonte sie. Bei BMW in Leipzig sind derzeit 2300 Mitarbeiter beschäftigt. In der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie gibt es keine Friedenspflicht.
"Wir wollen, dass die Leute in der Region bleiben. Wir kämpfen für Perspektiven für die Jugendlichen", sagte BMW-Werkerin Gabriela Quella (41). "Es geht nicht darum, dass wir mit unserer Arbeit oder unserer Bezahlung unzufrieden sind. Im Gegenteil, wir sind ein super Team hier." Die Leipziger Beschäftigten legten die Arbeit für knapp eine Stunde nieder.
Die IG Metall fordert für die bundesweit 3,4 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie 5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber halten allenfalls 1,4 Prozent für vertretbar, haben aber noch kein formales Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde in Sachsen gibt es am 4. April.