Der Stresstest für die Atomkraftwerke in der Europäischen Union wird Naturkatastrophen und Flugzeugabstürze simulieren, nicht aber Anschläge. Darauf hätten sich die Aufsichtsbehörden der EU-Mitgliedsländer verständigt, bestätigte EU-Kommissar Günther Oettinger im Deutschlandfunk. Der Prüfkatalog umfasse auch Sicherheitsrisiken durch menschliches Versagen wie etwa mangelnde Aufsicht. Die Frage, wie man Terrorgefahren abwehren könne, sei aber vorerst nicht Bestandteil des EU-weiten AKW-Stresstests und solle in einer Arbeitsgruppe vertieft untersucht werden.
Die Atomaufsichtsbehörden der EU-Mitgliedsländer hatten sich nach wochenlangen Diskussionen am Dienstagabend auf den Prüfkatalog für die 143 Atomkraftwerke in der EU verständigt. Weitere Einzelheiten sollten am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Brüssel erläutert werden. Gegen den Widerstand zahlreicher Mitgliedsstaaten wie Frankreich hatte Oettinger bis zuletzt darauf gedrängt, dass die Sicherheitsüberprüfung möglichst weit gefasst wird - einschließlich der Bedrohung durch Anschläge.