Trotz leichter Verluste bleiben die öffentlich-rechtlichen Sender in der Hörergunst vorne. Die rund 60 ARD-Wellen werden nach der am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse werktäglich von 38,92 Millionen Hörern eingeschaltet. Das sind 50.000 weniger (knapp 0,2 Prozent) als bei der letzten Umfrage vom März. Die Privatsender haben dagegen ihre Reichweite um 600.000 auf 32,94 Millionen Hörer gesteigert (also um fast 2 Prozent). Mehr als 64.000 Menschen in Deutschland wurden für die Media-Analyse nach ihren Lieblingssendern befragt.
Besonders interessantes Ergebnis: Das Medium Radio ist bei den Jüngeren (14- bis 49-Jährigen) beliebter geworden. Der tägliche Konsum stieg von 201 auf 204 Minuten. Über alle Altersgruppen hinweg blieb die Nutzung des Hörfunks mit 199 Minuten aber konstant. Der Hörfunk erreicht damit täglich fast 80 Prozent der Menschen in Deutschland.
Meistgehörter Sender in Deutschland bleibt Radio NRW. Der private Verbund hat jetzt pro Stunde (Montag bis Freitag, 6-18 Uhr) 1,602 Millionen Hörer, ein Plus von 73.000 Hörern. Auf Platz zwei kommt die Radiokombi Baden-Württemberg mit 1,258 Millionen (minus 14.000). Das öffentlich-rechtliche Programm Bayern 1 bringt es auf 1,137 Millionen (minus 45 000 Hörer).
Die Reichweiten der Sender, die auch die Preise für die Werbespots bestimmen, werden zweimal jährlich ermittelt. Bei der Radionutzung werden auch alle Kinder und Jugendlichen von 10 bis 13 Jahren sowie alle deutschsprachigen Ausländer berücksichtigt.
Unter den bundesweiten Sendern bleibt der Deutschlandfunk mit täglich 1,53 Millionen Hörern praktisch konstant. Das Deutschlandradio Kultur (417.000) verliert knapp acht Prozent. Die beiden öffentlich-rechtlichen und werbefreien Sender werden dabei nicht mit Hörern pro Stunde ausgewiesen.