Dank der boomenden Konjunktur geht der Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt weiter: Im Juni ist die Zahl der Erwerbslosen in Deutschland nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) um 67.000 auf jetzt 2.893.000 gesunken. Das waren 255.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote ist damit um 0,1 Punkt auf 6,9 Prozent gesunken. Bereits im Mai war die Arbeitslosenzahl unter die Marke von drei Millionen gesunken.
Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenzahl im Juni um 8000 auf 2,967 Millionen gesunken. Im Westen nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 10.000 ab, im Osten dagegen um 2000 zu.
BA-Chef Frank-Jürgen Weise sagte: "Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat sich auch im Juni fortgesetzt." Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hätten erneut zugelegt, die Nachfrage nach Arbeitskräften sei nach wie vor hoch.
Nachfrage nach Arbeitskräften auf Rekordwert
Tatsächlich war die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen im Juni so hoch war wie seit Jahren nicht mehr. Am Mittwoch hatte die BA bereits mitgeteilt, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften auf einen Rekordwert gestiegen sei. Denn zum einen stellten die Unternehmen neue Mitarbeiter ein, um die vollen Auftragsbücher abzuarbeiten. Zum anderen nutzten viele Arbeitnehmer die günstige Konjunkturphase, um sich einen neuen Job zu suchen - die Betriebe müssen die jeweiligen Stellen dann neu ausschreiben. Und nicht zuletzt bleibt laut BA so manche Stelle unbesetzt, weil einige Betriebe Probleme haben, entsprechende Fachkräfte zu finden.
Der von der Nürnberger Behörde entwickelte Stellenindex BA-X stieg deshalb im Juni von 165 auf 168 Punkte. Das ist der höchste Wert seit Erfassung der offenen Stellen im Jahr 2004 - und dass, obwohl es im Mai zum ersten Mal seit der Wirtschaftskrise wieder einen minimalen Rückgang zu verzeichnen gab. Doch der Rückgang der Arbeitslosigkeit dürfte nach Aussage von Experten nicht im gleichen Tempo voranschreiten wie in den vergangenen Monaten.