Medienbericht Bei Twitter-Übernahme: Musk will offenbar knapp 75 Prozent der Mitarbeiter rauswerfen

Ein weißer Mann mit braunem Seitenscheitel sitzt auf einer Bühne mit Scheinwerfern und gestikuliert mit beiden Händen
Übernimmt Elon Musk nun Twitter oder nicht? Konkrete Pläne für die meisten Angestellten von Twitter hat er offenbar schon
© Susan Walsh/AP / DPA
Seit Monaten zieht sich inzwischen die Posse um eine Übernahme von Twitter durch Elon Musk. Nun berichtet eine US-Zeitung, dass der Tesla-Chef bei Twitter offenbar einen drastischen Personalabbau plant.

Elon Musk plant einem Zeitungsbericht nach einen Job-Kahlschlag bei Twitter. Er habe potenziellen Investoren gegenüber angegeben, die Mitarbeiterzahl bei einer Übernahme von 7500 auf rund 2000 zu senken, schrieb die "Washington Post" am Donnerstag (Ortszeit). Das Blatt beruft sich auf Insider und vertrauliche Dokumente. Musk und Twitter äußerten sich zunächst nicht.

Nach monatelangem Hin und Her soll die rund 44 Milliarden Dollar schwere Übernahme Twitters durch Musk bis Ende kommender Woche abgeschlossen werden - wenn es nicht doch wieder Ärger gibt. Die zuständige Richterin hat eine Deadline verhängt: Ist der Kauf bis zum 28. Oktober nicht vollzogen, kommt es doch noch zum Gerichtsprozess.

Twitter-Übernahme durch Musk?

Der Tesla-Chef hatte sich eigentlich schon im April mit Twitter auf die Übernahme geeinigt. Im Juli erklärte er die Vereinbarung jedoch wegen angeblicher Falschangaben zu Fake-Accounts für ungültig. Twitter klagte auf Einhaltung des Kaufvertrags. Anfang Oktober erneuerte Musk sein Kaufangebot dann überraschend wieder.

Er stellte jedoch die Bedingung, dass das Gerichtsverfahren um die Übernahme - bei dem seine Chancen als relativ schlecht galten - beigelegt wird. Twitter lehnte dies ab. Das Unternehmen ist misstrauisch, da Musk seine Offerte von der Finanzierung abhängig macht und sich so womöglich doch noch einen Hinterausgang offenhält.

Twitter habe "unglaubliches Potenzial"

Musk sagte am Mittwoch bei der Präsentation von Teslas jüngsten Quartalszahlen, dass er und andere Investoren "offenkundig" zu viel für das Online-Netzwerk zahlten. Allerdings habe Twitter auch "unglaubliches Potenzial". Das klang zumindest so, als ob er sich inzwischen damit abgefunden habe, den teuren Deal abzuschließen.

DPA
tkr