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Achtung, Abzocke! Sie versprechen Kreditkarten oder schufafreien Kredit - und am Ende droht die Inkasso-Firma

Statt goldener Kreditkarten versenden die Betrüger nur Prepaidkarten - und das gegen teure Gebühr
Statt goldener Kreditkarten versenden die Betrüger nur Prepaidkarten - und das gegen teure Gebühr
© sefa ozel / Getty Images
Die Verbraucherzentralen warnen vor betrügerischen Anbietern von goldenen Mastercards und "schufafreien Krediten". Statt finanzieller Vorteile erhalten die Kunden teure Rechnungen und Post von Inkasso-Büros.

Es ist eine besonders perfide Form der Abzocke: Die Verbraucherzentralen warnen derzeit vor zahlreichen unseriösen Anbietern von Kreditkarten und Kreditverträgen, die sich darauf spezialisiert haben, Menschen auszunehmen, die ohnehin knapp bei Kasse sind. Auf Webseiten wie mastercredit.de locken die Firmen mit Versprechen wie sicheren Krediten "sogar bei negativer Schufa, Arbeitslosigkeit oder geringem Einkommen" oder "goldene Master-Card für alle".

Bei den Kreditkarten handelt es sich in der Regel um Prepaidkarten, die die Kunden teuer zu stehen kommen. Die versprochenen Kredite werden meist erst gar nicht vergeben. Die Firmen werben teilweise mit gefakten Gütesiegeln und treiben das Geld ihrer Opfer mit aggressiven Inkassomethoden ein. 

Teure Nachnahme und aggressive Inkasso-Methoden

Besonders viele Beschwerden gibt es laut den Verbraucherschützern derzeit über die Firmen Alpha Finanz Ltd. und Optimize Consumer Service BV. Statt der auf ihren Webseiten versprochenen Mastercard-Kreditkarte senden sie ihren Kunden nur eine Prepaid-Karte. Für die per Nachnahme versendete Karte sollen die Kunden direkt Ausgabegebühren zwischen 100 und 150 Euro zahlen. Wer den Vertrag widerrufen will, stößt auf taube Ohren. Die Alpha Finanz Ltd. reagiert darauf einfach nicht und schickt stattdessen Mahnschreiben mit weiteren Forderungen. Die Optimize Consumer Service BV bietet zwar eine Stornierung an, aber nur gegen Zahlung von 140 Euro. Die beiden Anbieter betreiben die folgenden Internetseiten, vor denen das Marktwächter-Portal der Verbraucherzentralen ausdrücklich warnt:

  • kreditanfrage.gratis
  • credifant.com
  • cards24.credit
  • meister.cards
  • verbraucher.cards
  • volks.cards

Kreditkarte beim Gewinnspiel gewonnen? Von wegen

Eine andere Firma namens VeriPay nutzte die gesetzlich verbotene Form der telefonischen Kaltakquise, um an Opfer zu kommen. In den Telefonaten gaben sich die Betrüger als Mitarbeiter der Hausbank aus, die eine neue Kreditkarte versenden wolle oder behaupteten, die Angerufenen hätten bei einem Gewinnspiel eine Kreditkarte gewonnen. Auch hier kamen die Karten anschließend per teurer Nachnahmesendung, für die Beträge von 100 Euro verlangt wurden. Wer die Annahme verweigerte, erhielt Post von einem Inkassounternehmen, das 180 Euro für die nicht bezahlte Kreditkartenbestellung forderte.

Auch die niederländische Firma GlobalPayments BV versendet Prepaid-Kreditkarten per teurer Nachnahme. Die versprochenen schufafreien Kredite ("Zuteilung sicher") entpuppten sich als einfache Weiterleitung der Anfrage an Kreditinstitut mit ungewissem Erfolg. Das Landgericht Berlin verbot der Firma daher im vergangenen Jahr, irreführende Kreditzusagen zu machen. Die Internetseiten sorglosduo.de und mastercredit.de der Firma sind nicht mehr erreichbar.

Quellen: Marktwächter der Verbraucherzentrale / Verbraucherzentrale Hamburg 

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