Neue Ermittlungen EU-Behörde wirft VW Betrug mit Fördergeld vor

Jahrelang hat Volkswagen Kredite in Milliardenhöhe erhalten – auch für die Entwicklung umweltfreundlicher Motoren. Nach dem Abgas-Skandal wirft das Fragen auf. Einem Medienbericht zufolge ermittelt nun EU-Anti-Korruptions-Behörde gegen VW.

Das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung (Olaf) hat Ermittlungen gegen Volkswagen aufgenommen. Dies berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf eine Behördensprecherin in Brüssel. In EU-Kreisen hieß es laut dem Bericht, die Betrugsbehörde der EU-Kommission interessiere die Frage, ob Volkswagen EU-Mittel für Forschung und Entwicklung zweckentfremdet und damit möglicherweise rechtswidrig eingesetzt habe.

Im Fall des Autobauers gehe es vor allem um Kredite, die VW von der Europäischen Investitionsbank (EIB) erhalten hat. Nähere Angaben wollte eine Sprecherin nicht machen, weil die Untersuchungen noch liefen.

Die Brüsseler Förderbank gewährte dem Volkswagen-Konzern dem Bericht zufolge seit 1990 etwa 4,6 Milliarden Euro an günstigen Krediten. Mit dem Geld sollte unter anderem die Entwicklung umweltfreundlicher Motoren finanziert werden. Etwa 1,8 Milliarden Euro der Gesamtsumme muss VW noch zurückzahlen, so die "SZ". Aus der EIB hieß es, dass die dort laufenden internen Untersuchungen fortgesetzt würden. Ein VW-Sprecher wollte den Vorgang auf Nachfrage der Zeitung nicht kommentieren.

Volkswagen wird seit Monaten von einem Abgas-Skandal gebeutelt. Der Konzern hatte hatte im September zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen mehrerer Marken eine Manipulations-Software eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb als zu niedrig auswies.

AFP
ivi