Bochum Nokia lässt sich nicht erweichen

Die Reise des Bochumer Nokia-Betriebsrats in die Höhle des Löwen nach Helsinki hat nichts gebracht. Die konkreten Vorschläge zum Erhalt des Standortes wies die Konzernzentrale zurück. Jetzt soll die Suche nach alternativen Jobs für die Betroffenen beginnen.

Der Betriebsrat ist mit seinen Plänen zum Erhalt der Nokia-Handy-Produktion in Bochum gescheitert. Das Nokia-Management habe die Vorschläge des Betriebsrates als "nicht umsetzbar" zurückgewiesen. Das haben beide Seiten nach einem Treffen am Hauptsitz des Unternehmens in Espoo (Finnland) mitgeteilt. Jetzt müsse es darum gehen, für die 2300 Beschäftigten in Bochum Arbeitsplätze bei anderen Unternehmen zu finden, hieß es in der Mitteilung.

Konkrete Pläne vom Betriebsrat

Der Bochumer Betriebsrat hatte gehofft, die für Sommer dieses Jahres angekündigte Schließung des Werks abwenden zu können. "So lange wir miteinander reden, können wir auch etwas erreichen", sagte Betriebsrat Wolfgang Siebert. Verhandelt werden sollte in Helsinki unter anderem der Vorschlag, durch den Einsatz neuer Maschinen die Produktionskosten am Bochumer Standort zu senken. Ziel war eine Verdopplung der Produktion bei gleich bleibender Mitarbeiterzahl, erklärte Siebert.

Die neue Nokia-Fabrik in der Nähe der rumänischen Stadt Cluj (Klausenburg) wurde bereits eingeweiht. Dort sollen nach der vollständigen Inbetriebnahme - voraussichtlich innerhalb von zwölf Monaten - rund 3500 Mitarbeiter Handys für Europa, den Mittleren Osten und Afrika produzieren. Neben der Nokia-Produktionsstätte werden sich auch Zulieferer im neu geschaffenen Industriepark niederlassen.

AP · DPA
ThoG/msg/DPA/AP