Twitter Dreiste und laute Café-Besucher: Wie ein anderer Gast hinterrücks Rache nahm

Aufregung um einen Café-Tweet.
Aufregung um einen Café-Tweet (Symbolfoto).
© Mhod Rasafan/AFP
Wohl jeder kennt das: Man sitzt im Café und am Tisch nebenan prahlen Gäste laut mit irgendeinem Thema. Ein Mann twittert nun davon, dass er Rache genommen habe. Das kommt bei vielen Menschen offenbar gut an.

Dies ist eine Geschichte, die mit einem einzigen Tweet erzählt werden kann. Wo sie sich genau zugetragen hat, ist nicht bekannt. Ob sie sich genau so zugetragen hat, wie ein Mann sie darstellt, ist auch nicht bekannt. Denn es gibt zu der Geschichte nur genau einen Tweet. Und auch, wenn das alles nur so halb überprüft werden kann: Allein die Reaktionen darauf sind eine Geschichte wert. Sie lautet wie folgt:

Khalil Sehnaoui, ein Chaos-Computer-Club-Mitglied aus dem Libanon, ein Mann, der im Mittleren Osten eine große Cyber-Sicherheitsfirma betreibt und dem mehr als 11.000 Menschen auf Twitter folgen, schrieb Folgendes:

"Im Café. Menschen neben mir sind laut und unhöflich. Sie haben den perfekten Namen für ihre neue Firma gefunden. Ich habe gerade kurz den Domain-Namen gekauft."

Mit einer einzigen Aktion an seinem Rechner rächt er sich also bei den Unbekannten für deren nicht spezifizierte Unhöflichkeiten. Viele Menschen finden das offenbar stark, der Tweet wurde nun bereits mehr als 10.000-mal geteilt und gefällt mehr als 31.000 Menschen.

Die Reaktionen fallen sehr häufig so aus: "Du bist brillant", "Bravo", "Genie" . Andere fordern: "Bitte veröffentliche die Adresse." Sehnaoui sagt, er wolle das vorerst nicht tun - das würde der Firma, der er ja eins auswischen wollte, zu viel Publicity bringen, argumentiert er. "Aber wenn sie nicht wissen, dass es aus dem Café kam, wie sollen sie dann daraus lernen?", fragt einer. Darauf hat Sehnaoui bislang nicht geantwortet. Er hat sich jedenfalls gerechtfertigt: Seine Rache-Opfer seien wirklich sehr, sehr laut und besonders unhöflich zu den Kellnern gewesen.

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Ganz unabhängig davon, ob Sehnaoui nun die Wahrheit erzählt oder nicht, das Besondere an seiner Geschichte ist, dass es im Jahr 2017 möglich ist, schnell und unbemerkt Rache zu nehmen. Sie zeigt auch, dass Menschen offenbar solche kleinen Aktionen der Gerechtigkeit lieben. Sehnaoui hätte auch einfach die Betroffenen bitten können, etwas höflicher und leiser zu sein. Nur das hätte natürlich nicht so eine gute Twitter-Geschichte ergeben.

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