DaimlerChrysler Zetsche erwägt smart-Verkauf

Der defizitären Kleinwagenmarke smart könnte es an den Kragen gehen: Nach Medienberichten ist der designierte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche offen für Beteiligungen "von zehn bis 100 Prozent". smart hingegen hofft auf mehr Zeit.

Der designierte DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche erwägt nach Informationen des "manager magazins" auch einen kompletten Verkauf der defizitären Kleinwagenmarke smart. Das Magazin beruft sich auf Vorstandskreise. Zetsche sei offen für Beteiligungen "von zehn bis 100 Prozent", heißt aus den vom "manager magazin" zitierten Kreisen. Aufsichtsratskreise sagten dazu am Donnerstag, Zetsche habe mehrfach betont, dass er einen Partner suche. Ein kompletter Verkauf komme wohl kaum in Frage.

smart: "Auf gutem Weg"

Ein Sprecher von smart erklärte in Böblingen, Zetsche habe deutlich gesagt, dass er dem smart-Management die nötige Zeit geben werde, das Unternehmen in die schwarzen Zahlen zu bringen. "Wir sind auf gutem Weg, im Jahr 2007 die Gewinnschwelle zu erreichen", fügte der smart-Sprecher hinzu.

Die Kleinwagenmarke smart habe im vergangenen Jahr einen Verlust von etwa 600 Millionen Euro eingefahren, schreibt das Magazin weiter. Der Konzern will mit einem milliardenteuren Sanierungsplan die Marke bis zum Jahr 2007 aus den roten Zahlen bringen. Laut "manager magazin" gilt dieser Plan in Unternehmenskreisen vielen jedoch als unrealistisch. Die Stuttgarter suchten daher bereits seit längerer Zeit nicht nur nach industriellen Partnern, sondern auch nach Kaufinteressenten.

Engere Zusammenarbeit mit Chrysler

Dagegen wolle Zetsche die Kooperation mit der US-Tochter Chrysler stärken. "Bislang waren Mercedes und Chrysler zwei getrennte Welten. Das wird sich ändern", sagte ein Stuttgarter Topmanager dem Magazin. Gedacht sei auch an gemeinsame Plattformen - dies gelte für die nächste Generation der Mercedes M-Klasse und des Jeep Grand Cherokee. Erst kürzlich hatte Zetsche in weiteren Interviews gesagt, dass er mehr Zusammenarbeit innerhalb der Konzernmarken wie Mercedes-Benz oder Chrysler anstrebe. Da gebe es noch nennenswerte Felder, die mit dem Charakter der Marke nichts zu tun hätten.

DPA
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