Die Erträge der Deutschen Bank sind im zweiten Quartal um ein Zehntel gefallen. Die gesamten Einnahmen des Unternehmens betrugen damit 6,6 Milliarden Euro. Grund zur Freude gibt es dennoch: Das Geldhaus hat deutlich schwarze Zahlen geschrieben: Unterm Strich blieben 466 Millionen Euro übrig, teilte die Bank am Donnerstag in Frankfurt mit. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 20 Millionen Euro.
"Langfristiger Anspruch" nicht erreicht
Das war etwas mehr als Analysten erwartet hatten. "Wir kommen gut dabei voran, die Kosten zu senken, und gewinnen weiterhin neue Kundengelder hinzu", erklärte Bankchef John Cryan. "Trotz der deutlichen Verbesserung bleibt dieser Gewinn hinter unserem langfristigen Anspruch zurück. Bei den Erträgen sind wir noch nicht überall dort, wo wir sein wollen."
Das habe vor allem daran gelegen, dass sich die Kunden an den Finanzmärkten zurückgehalten hätten, sagte Cryan. So gingen die Erträge im Handel mit festverzinslichen Wertpapieren und Währungen um 12 Prozent zurück; im Aktienhandel sanken sie um 28 Prozent. Schon die großen US-Banken hatten von einem mauen Handel insbesondere mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen berichtet.
Deutsche Bank musste um Kunden kämpfen
Teure Rechtsstreitigkeiten hatten der Deutschen Bank zwei Jahre in Folge Milliardenverluste eingebrockt. Nachdem im Herbst vergangenen Jahres Sorgen um die Kapitalausstattung des Geldhauses aufgekommen waren, wanderten kurzzeitig auch Kunden ab. Spätestens nach einer erfolgreichen Kapitalerhöhung über 8 Milliarden Euro entspannte sich die Lage aber deutlich. Bankchef Cryan rechnet nach jüngsten Aussagen für das laufende Jahr mit einem Gewinn.