Dreierbündnis Daimler verbündet sich mit Nissan und Renault gegen VW

Der Autobauer Daimler rückt mit Renault und Nissan zusammen.

Der Stuttgarter Autobauer Daimler beteiligt sich einem Zeitungsbericht zufolge mit 3,1 Prozent an den künftigen Partnern Renault und Nissan. Im Gegenzug würden Renault und Nissan jeweils 1,55 Prozent an Daimler erwerben, berichtete die französische Zeitung "Les Echos" vorab aus ihrer Mittwochausgabe ohne Angabe von Quellen. Eine Renault-Sprecherin wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Nach Angaben des französischen Industrieministers Christian Estrosi soll das Dreierbündnis am Mittwoch in Brüssel besiegelt werden. Die Konzerne haben für den Vormittag zu einer Pressekonferenz geladen. Nach Reuters-Informationen streben die drei Autohersteller neben einer gegenseitigen Beteiligung auch eine Kooperation bei Kleinwagen an, die vor allem für Daimlers Sorgenkind Smart Vorteile bringen könnte.

Die Allianz würde es Daimler und Renault erleichtern, dem VW- Konzern Paroli zu bieten. Dieser ist von der Oberklasse bis zum Kleinwagen in allen Segmenten präsent und hat von allen Autokonzernen Europas die Krise am besten durchgestanden. Renault könnte Daimler nach Informationen aus Branchenkreisen eine Plattform für Lieferwagen bieten. Außerdem gilt als ausgemacht, dass die Franzosen Daimler eine Plattform für die nächste Smart-Generation bieten.

Der französische Staat hält rund 15 Prozent am Autobauer Renault, der mit 44 Prozent an dem japanischen Autobauer Nissan beteiligt ist. Beide Unternehmen bilden seit 1999 eine Allianz. Sie haben mit Carlos Ghosn denselben Chef und teilen sich Märkte und Kosten. Renault beherrscht zudem den rumänischen Billigautohersteller Dacia und die südkoreanische Marke Samsung und ist maßgeblich am russischen Lada- Hersteller AvtoVaz beteiligt. Daimler war mit ähnlichen Projekten mit Mitsubishi und Chrysler gescheitert.

DPA · Reuters
Reuters, DPA