EU-Regulierung Drosselt Brüssel bald Wasserkocher und Rasenmäher?

Stoppt die EU verschwenderische Rasenmäher?
Stoppt die EU verschwenderische Rasenmäher?
© Colourbox.de
Nach der Staubsaugerbremse denkt Brüssel über weitere Stromsparregeln nach. Auf der Liste stehen angeblich auch Haartrockner und Akkuschrauber.

Die EU möchte, dass ihre Bürger mehr Strom sparen. Am 1. September tritt daher eine Verordnung in Kraft, nach der nur noch Staubsauger mit maximal 1600 Watt verkauft werden dürfen. Derzeit sind es meist 2000 Watt und mehr. Das Ganze ist gar nicht so dämlich, wie es sich anhört. Denn hohe Wattzahlen sorgen vor allem für hohen Stromverbrauch und nicht unbedingt für eine bessere Saugleistung. Die EU verspricht sich von der Staubsauger-Drosselung ab 2020 eine jährliche Ersparnis von 19 Terrawattstunden, was der Leistung von mehr als vier Atomkraftwerken entspricht.

Damit sind die Stromsparpläne der EU aber offenbar noch lange nicht am Ende. Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" gibt es eine interne Liste mit rund 30 Produkten deren Stromverbrauch ebenfalls beschränkt werden könnte. Auf der Liste stehen unter anderem Rasenmäher, Haartrockner, Smartphones, Akkuschrauber und Fitnessgeräte. Selbst Wasserkocher, Sandstrahlreiniger und Aquariumszubehör sind den Brüsseler Beamten unangenehm aufgefallen.

Ob tatsächlich weitere Haushaltsgegenstände unter das Stromspardiktat fallen werden, hat die EU-Kommission nach eigenen Angaben aber noch nicht entschieden. "Was auf dem Weg ist, ist eine vorbereitende Studie", sagte eine Sprecherin von Energiekommissar Günther Oettinger der Nachrichtenagentur AFP. Die von einer unabhängigen Beratungsfirma angefertigte Studie werde zeigen, ob Handlungsbedarf bestehe. Erst dann könne die Kommission weitere Regulierungen vorschlagen.

Grundlage der Überlegungen ist die sogenannte Ökodesign-Richtlinie, die dazu beitragen soll, die Energie- und Klimaziele der EU zu erreichen. So sind etwa bei Kühlschränken und Fernsehern schon seit Längerem die größten Energiefresser verboten.

Daniel Bakir