Ab Dienstag legt der Lokführerstreik die Republik großflächig lahm, in Berlin und Umgebung aber sorgt noch ein anderer Streik für Ärger: Die Mitarbeiter des Geldtransportunternehmens Prosegur sind im Ausstand. Prosegur beliefert Geldautomaten der Deutschen Bank, der Commerzbank, der Berliner Bank, der Postbank und der Sparda-Bank. Denen geht nun das Geld aus.
"Bei einzelnen Automaten gibt es bereits Probleme", sagt eine Sprecherin der Berliner Bank. Statt Bargeld erwartet die Kunden am Automaten ein Zettel, der auf den Streik verweist: "Bitte entschuldigen Sie, dass Ihnen dieses Gerät im Moment nicht zur Verfügung steht." Die Kunden müssten zu einem anderen Geldautomaten gehen oder zu einem der sechs Kassenstandorte im Stadtgebiet, an denen Mitarbeiter Bargeld ausgeben.
Streik wird fortgesetzt
Auch die Deutsche Bank gesteht Probleme ein. Wegen der Streiks könne es "bei mehreren Berliner sowie Brandenburger Banken zu einer unregelmäßigen Bargeldversorgung bei den Geldautomaten kommen, darunter auch bei Filialen der Deutschen Bank". Man sei bestrebt, die Beeinträchtigungen für Kunden so gering wie möglich zu halten. "Die Bargeldversorgung unserer Kunden ist in jedem Fall über unsere Filialen sichergestellt", heißt es in einem Statement.
Der Berliner Tagesspiegel berichtet, dass in Frankfurt an der Oder das Geld in den Automaten schon fast flächendeckend ausgegangen ist. Und auch in Berlin dürfe sich das Problem in den kommenden Tagen noch verschärfen. Ein Gespräch zwischen Gewerkschaft und Arbeitgeberseite am Montag verlief laut Verdi ergebnislos. Ein weiterer Gesprächstermin sei nicht vereinbart worden. Die Streikversammlung habe anschließend einstimmig für die Fortsetzung des Streiks votiert.
Bei dem Arbeitskampf geht es laut Verdi um die Aktualisierung eines 14 Jahre alten Haustarifvertrages. "Es geht um ein ordentliches Urlaubs- und Weihnachtsgeld, um eine Absicherung für den tatsächlich höchst gefährlichen Beruf, hier um die Versorgung der Familie bei Tötungen oder der Beendigung der Tätigkeit durch die Folge von Überfällen beim Geld- und Werttransport."