Großauftrag Arabische Emirate fliegen auf Airbus

Mitten in der europäischen Luftfahrtkrise kommt ein Funke Hoffnung aus dem Morgenland - die arabische 'Emirates'-Fluggesellschaft bestellte 41 Airbus-Modelle auf einen Schlag. Damit sorgen sie für einen Hauch von Optimismus.

Airbus erhält inmitten der schweren Luftfahrtkrise einen Milliardenauftrag: Die Fluggesellschaft Emirates orderte bei dem europäischen Flugzeugbauer 41 Passagiermaschinen. Emirates-Chef Scheich Al Maktoum besiegelte am Montag auf Luftfahrtmesse von Le Bourget bei Paris den Vertrag mit einem Gesamtwert von 12,5 Milliarden US-Dollar. Zu dem Paket gehören 21 neue Super-Airbus vom Typ A380 sowie insgesamt 20 Airbus A340 der Baureihen A340-500 und A340-600. Al Maktoum kündigte außerdem an, dass Emirates zwei weitere A380 und A340-600 leasen will.

"Größte Einzelbestellung für Großraumflugzeuge"

Mit der Bestellung wird die Gesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zu einem der bedeutendsten Airbus-Kunden überhaupt. "Dieser Auftrag ist unsere größte Einzelbestellung für Großraumflugzeuge", sagte Airbus-Chef Noël Forgeard am Montag. "Er ist ein Beleg für unsere hervorragende Zusammenarbeit mit Emirates seit rund 20 Jahren." Mit 110 insgesamt bestellten Flugzeugen ist Emirates größter Airbus-Kunde im Mittleren Osten. Die Auslieferung der neuen Maschinen soll Ende 2004 beginnen. Dann gehen die A340-500 in den Liniendienst. 2007 und 2009 sollen die A340-600 und die am Montag bestellten A380 folgen.

Airbus nähert sich angepeilten 125 A380-Verkäufen

"A340 und A380 sind am besten geeignet, um unser Passagierwachstum und den Ausbau des Netzwerkes zu bewältigen", sagte Al Maktoum. Die Gesellschaft aus Dubai will den neuen Super-Airbus zunächst auf Strecken zwischen Europa und Asien einsetzen. Bisher fliegen Airbus A310 und A330 sowie die Boeing 777 in den Farben von Emirates. Durch den neuen Großauftrag erhöht sich die Zahl der Bestellungen für die A380 auf 116. Airbus-Direktor Forgeard hatte am Sonntag angekündigt, dass der Konzern bis Ende des Jahres mit insgesamt 125 Aufträgen für die Maschine rechnet. Der Jungfernflug des Riesen mit 555 Sitzplätzen ist für das erste Quartal 2005 geplant.

Auch Rolls Royce profitiert

In Zusammenhang mit ihrem Airbus-Auftrag bestellte Emirates beim britischen Hersteller Rolls Royce auch 20 Triebwerke im Gesamtwert von 535 Millionen Pfund (750 Mio Euro). Nach Mitteilung von Rolls Royce in London sind die Triebwerke vom Typ Trent 500 für den Airbus A340 bestimmt. Die Fluggesellschaft aus Dubai habe Rolls Royce auch mit der Wartung seiner gesamten Airbus A340-Flotte beauftragt.

Verhaltener Optimismus - Expansion und Umsatzsteigerung geplant

Auf der Messe gaben sich auch die Chefs des Airbus-Mutterkonzerns EADS, Rainer Hertrich und Philippe Camus, trotz der Luftfahrtkrise verhalten optimistisch. Sie kündigten an, dass der Mischkonzern insbesondere im Bereich Rüstung weiter expandieren will. Die Umsätze dort sollen bis zum Jahr 2005 um 60 Prozent steigen. Hertrich sieht die EADS auch im zivilen Markt gut positioniert: "Mit der A380 werden wir die Nummer eins." Die EADS erwartet in den nächsten Jahren ein Passagierwachstum von 4,7 Prozent pro Jahr.

Der 45. Aérosalon in Le Bourget endet am 22. Juni. Rund 1700 Aussteller zeigen bei dem weltgrößten Branchentreff Passagierflugzeuge, Hubschrauber, Kampfjets und Luftfahrttechnik. Vor zwei Jahren besuchten rund 300 000 Gäste die Messe.

DPA