Harter Winter Glückliche Schlittenbauer

Der harte Winter ist für einige Branchen zum Konjunkturmotor geworden. Vor allem Schlittenbauer profitieren von den Witterungsverhältnissen.

Der Absatz von Holzschlitten sei bei den drei größten deutschen Herstellern und dem größten Importeur zusammen genommen mehr als doppelt so hoch gewesen, berichtet die "taz" in ihrer Wochenendausgabe. "Wir haben so viele Schlitten gebaut wie in den letzten drei Jahren zusammen", sagte der Schlittenbauer Michael Ress aus dem unterfränkischen Schwebheim dem Blatt.

Auch die Hersteller von Schneeketten konnten sich freuen. Der Absatz stieg von November bis Februar im Vergleich zum Vorjahr beim Hersteller RUD um 30 Prozent, beim Onlinehändler Delticom um 20 Prozent. Viel zu tun hatten auch die Unfallchirurgen. Nach einer Schätzung der Krankenkasse KKH Allianz für die "taz" gab es im Januar 2010 mit 20.000 Knochenbrüchen doppelt so viele wie im Januar 2009.

Der Reiseveranstalter L'TUR hat dem Bericht zufolge von Oktober bis Februar 20 Prozent mehr Last-Minute-Tickets verkauft als in der vergangenen Saison. "Die Leute hatten genug vom miesen Wetter hier, sie zog es in den warmen Süden", sagte eine L'TUR-Sprecherin.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes waren die Monate Dezember, Januar und Februar im Schnitt deutlich kälter als das langjährige Mittel. In der Rangliste der kältesten Winter der vergangenen 110 Jahre habe dieser Winter dennoch nur den 20. Platz erreicht. "In den letzten 20 Jahren sind wir solche kalten Winter nicht mehr gewohnt", sagte Uwe Kirsche vom Wetterdienst. Daher seien die vergangenen Monate besonders hart erschienen.

APN
APN