Ifo-Index Wirtschaftsstimmung verbessert sich weiter

Euro-Schuldenkrise und einbrechende Konjunktur zum Trotz - die Stimmung in der deutschen Wirtschaft steigt. zum vierten Mal in Folge. Obwohl die Binnennachfrage derzeit Grund für Optimismus gibt, setzen die deutschen Firmen vor allem auf den Export.

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar zum vierten Mal in Folge verbessert. Der ifo-Index stieg überraschend deutlich von 108,3 auf 109,6 Punkte, wie das ifo Institut am Donnerstag in München mitteilte. Seit November erholt sich das wichtige Stimmungsbarometer trotz der Unsicherheiten durch die Euro-Schuldenkrise und einem schwächeren Wachstum. "Die deutsche Konjunktur wird derzeit von binnenwirtschaftlichen Auftriebskräften getragen", sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.

Der Ifo-Geschäftsklimaindex

Der Ifo-Index wird jeden Monat vom Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo-Institut) in München erstellt. Er gilt als wichtiger Frühindikator für die Konjunkturentwicklung in Deutschland. Etwa 7.000 deutsche Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, der Bauwirtschaft und dem Groß- und Einzelhandel werden zur aktuellen Geschäftslage und zu ihren Geschäfterwartungen befragt. Die aktuelle Lage können die Firmen mit "gut", "befriedigend" oder "schlecht" bewerten, die Erwartungen mit "günstiger", "gleich bleibend" oder "ungünstiger". Aus den Angaben ermittelt das Institut den Geschäftsklimaindex und die Teilindikatoren zur aktuellen Lage und zur Einschätzung für die kommenden sechs Monate. Der Index wird seit 1972 regelmäßig veröffentlicht.

Gute Stimmung soll anhalten

Die befragten Unternehmen bewerten auch ihre aktuelle Lage besser als noch im Januar, vor allem aber schraubten sie ihre Erwartungen für die kommenden Monate nach oben. Der Index für die Erwartungen stieg im Februar von 100,9 auf 102,3 Punkte.

"Die Geschäftserwartungen sind das vierte Mal in Folge zuversichtlicher", sagte Sinn. Auch im verarbeitenden Gewerbe habe sich das Geschäftsklima weiter leicht aufgehellt. Die aktuelle Geschäftslage werde hier aber als etwas weniger gut angesehen. "Vom Exportgeschäft rechnen sich die Firmen unverändert positive Impulse aus. Die Beschäftigtenzahl wollen sie weiterhin erhöhen", sagte Sinn. Experten hatten beim ifo-Index trotz der Unsicherheit durch die Euro-Schuldenkrise mit dem leichten Plus gerechnet.

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swd/DPA