IG METALL Einigung im Tarifkonflikt

Arbeitgeber und Gewerkschaften in Baden-Württemberg haben sich auf eine Lohn- und Gehaltsanhebung geeinigt: Vom 1. Juni diesen Jahres an steigen die Löhne um 4,0 Prozent. Der Tarifvertrag läuft bis Ende 2003.

Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie ist mit der Einigung in Baden-Württemberg eine Lösung in Sicht. IG Metall und Arbeitgeber einigten sich am Mittwochabend in Baden-Württemberg auf einen zweistufigen Abschluss. Vom 1. Juni dieses Jahres an steigen die Löhne und Gehälter um 4,0 Prozent, vom 1. Juni 2003 an um weitere 3,1 Prozent. Das bestätigten die beiden Verhandlungsführer, der baden-württembergische IG-Metall- Bezirksleiter Berthold Huber und der Südwestmetall-Vorsitzende Otmar Zwiebelhofer, auf einer Pressekonferenz in Böblingen.

Der neue Tarifvertrag soll rückwirkend vom 1. März 2002 bis zum 31. Dezember 2003 gelten und hat damit eine Laufzeit von 22 Monaten. Für die Monate März und April 2002 gibt es keine Lohnerhöhung, für den Mai eine Einmalzahlung von 120 Euro. Außerdem soll ein gemeinsamer Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) zur Angleichung der Einkommen von Arbeitern und Angestellten abgeschlossen werden. Zur Finanzierung wird ein Teil der Lohnerhöhungen reserviert. »Wir sehen unsere Zielsetzungen erfüllt«, sagte Huber. Zwiebelhofer sagte, die Vier vor dem Komma sei für die Arbeitgeber akzeptabel, weil die Kostenbelastung für die Unternehmen auf Grund der langen Laufzeit niedriger ausfalle.

Euro reagiert kaum

Der Euro hat nicht spürbar auf die Einigung im Tarifkonflikt der deutschen Metall- und Elektroindustrie reagiert. Die Währung verharrte Händlern zufolge bei Kursen nahe 0,9080 Dollar, nachdem Gewinnmitnahmen nach einem zweitägigen Kursaufschwung bereits im Tagesverlauf den Dollar gedrückt hatten.

Dax dreht leicht ins Plus

Nach der Einigung in den Metall-Tarifverhandlungen sind die deutschen Aktienwerte leicht ins Plus gedreht. Der Deutsche Aktienindex (Dax) lag eine knappe halbe Stunde vor Handelsschluss 0,2 Prozent im Plus bei 5058 Zählern, nachdem er zuvor bis zu 0,5 Prozent verloren hatte.

Mit Blick auf die Laufzeit des Tarifvertrages von 22 Monaten sagte ein Händler, diese Lohnerhöhungen seien volkswirtschaftlich verkraftbar. Andere Börsianer ergänzten, einige Anleger hätten aus Sorge um höhere Lohnsteigerungen in den vergangenen Tagen Aktien verkauft und würden nun voraussichtlich in den Markt zurückkehren. Die positive Wirkung des Tarifabschlusses dürfe allerdings nicht überschätzt werden, wandten einige Marktteilnehmer ein. Der wichtigste Faktor für die Entwicklung der deutschen Aktien seien nach wie vor die US-Börsen.