Insolvenz Stoiber prügelt auf BenQ ein

Die Kritik an BenQ wird lauter. Nun geht auch Edmund Stoiber auf den taiwanischen Elektronikkonzern los: Das Unternehmen habe seine Verpflichtungen verletzt, so Bayerns Ministerpräsident.

Nach der Pleite der ehemaligen Siemens-Handysparte hat Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) den taiwanesischen Elektronikkonzern BenQ scharf kritisiert. Es sehe alles danach aus, als habe BenQ seine Verpflichtungen gegenüber den deutschen Werken und Mitarbeitern verletzt, sagte er nach Angaben eines Sprechers. Stoiber plädierte nach einem Treffen mit Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld dafür, noch ausstehende Zahlungen von Siemens an BenQ in dreistelliger Millionenhöhe sollten den deutschen Mitarbeitern zugute kommen.

BenQ hatte vor einem Jahr das defizitäre Siemens-Handygeschäft mit 3000 Mitarbeitern übernommen und dafür von dem Münchner Konzern eine Mitgift in dreistelliger Millionenhöhe bekommen. Davon stehen nach Siemens-Angaben noch zwei Raten in Höhe von rund 150 Millionen Euro aus. "Es wäre viel besser, wenn mit diesem Geld die deutschen Arbeitnehmer unterstützt werden, die von BenQ im Stich gelassen wurden", sagte Stoiber dazu. "Statt dieses Geld in den Tiger in Taiwan zu stecken, sollte es in Deutschland bleiben." Die BenQ-Mitarbeiter dürften nicht alleine gelassen werden. Ziel müssten Zukunftsperspektiven für die BenQ-Mitarbeiter am Standort Deutschland sein.

Kleinfeld habe bei dem Treffen mit Stoiber und Bayerns Wirtschaftsminister Erwin Huber (CSU) zugesagt, die ehemaligen Siemens-Mitarbeiter sollten bevorzugt in seinem Unternehmen übernommen werden. Außerdem wolle Siemens Hilfestellung bei der Sicherung von Arbeitsplätzen leisten und den Insolvenzverwalter bei der Suche nach einem Investor unterstützen.

DPA
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