JUSTIZ EM.TV-Gründer Haffa ab Herbst vor Gericht

Die Gerichtsverhandlung gegen EM.TV-Brüder Thomas und Florian Haffa wird voraussichtlich erst im Herbst beginnen. Ihnen wird unter anderem Kursbetrug vorgeworfen.

Es gibt noch keinen Termin für die Hauptverhandlung, da die zuständige Kammer noch vorrangige Verfahren abarbeiten muss, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Manfred Wick am Donnerstagabend im Club Wirtschaftspresse München. Er rechnet mit keinem einfachen Verfahren, da einige Punke zu entscheiden sind, für die es noch keine obergerichtliche Rechtsprechung gibt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Haffa-Brüdern unter anderem Kursbetrug vor.

Auch ComRoad kommt bald dran

Auch im Fall ComRoad kommt die Staatsanwaltschaft München I voran. »Ich gehe davon aus, dass wir in etwa zwei Monaten das Ermittlungsverfahren abschließen können«, sagte Wick. Im Moment untersuche die Staatsanwaltschaft den Sonderprüfungsbericht. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rödl & Partner kam darin zu dem Schluss, dass ein Großteil der verbuchten Umsätze zwischen den Jahren 1998 und 2000 vermutlich nicht existierte. Der Sonderprüfungsbericht hat den Tatverdacht bestärkt, sagte Wick. Der frühere ComRoad-Chef Bodo Schnabel war Anfang April verhaftet worden. Auch gegen seine Frau wird ermittelt.

Wick rechnet damit, dass noch weitere Fälle von Betrügereien am Neuen Markt auf die Justiz zukommen. »Die Sensibilität ist gewachsen.« Die Staatsanwaltschaften müssten sich dabei bemühen, die Verfahren zügig abzuwickeln. Zudem ist es gerade im Bereich der Wirtschaftskriminalität wichtig, »der Öffentlichkeit auch ein gewisses Maß an Strafe zu präsentieren.«