Kampf um Kunden Commerzbank öffnete am Samstag

Im Kampf um die Privatkunden hat die Commerzbank erstmals am Samstag ihre Schalter geöffnet. Bundesweit boten 780 der 820 Filialen der zweitgrößten deutschen Bank ihre Dienste an - vielleicht bald auch öfter.

"Ich konnte mit vielen Kunden und Nicht-Kunden sprechen, die vom Konzept der Samstagsöffnung begeistert waren", sagte Privatkundenvorstand Achim Kassow nach dem Besuch dreier Filialen in Frankfurt. Gut 4000 Mitarbeiter waren bei dieser zunächst einmaligen Aktion in der Kernzeit von 10.00 bis 18.00 Uhr im Dienst.

Dauerhafte Samstagsöffnung möglich

Kassow schloss eine dauerhafte Samstagsöffnung aber nicht aus. "Unsere Mitarbeiter zeigen ein beeindruckendes Engagement, die Kunden äußern sich positiv. Nach der Analyse der Gesamtzahlen in der kommenden Woche werden wir sehen, wie es weiter geht." Nach drei Stunden in drei Filialen zeichne sich ab, dass die Commerzbank mehr neue Kunden gewonnen habe als "sonst in einer ganzen Woche nicht." Bankchef Klaus-Peter Müller hatte bei der Bilanzvorlage Mitte Februar das Ziel ausgegeben, bis 2009 insgesamt 800.000 neue Privatkunden zu gewinnen.

"Wenn bei der Commerzbank grundsätzlich samstags geöffnet werden soll, muss auch mehr Personal eingestellt werden", sagte Verdi- Finanzexperte Jörg Reinbrecht. Der Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrates, Uwe Tschäge, betonte: "Dieser Samstag kann kein Test für eine dauerhafte Samstagsöffnung sein." Sollte die Bank über diese Einmalaktion hinaus die Öffnungszeiten ausweiten wollen, sei "erheblich mehr Personal" nötig. An diesem Samstag erhielten die betroffenen Beschäftigten als Ausgleich Freizeit oder zusätzliches Geld.

DPA
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