Tariferhöhung gestrichen, kein Weihnachts- und Urlaubsgeld So viel hat Karstadt beim Lohn schon gekürzt

Seit Jahren hat die Warenhauskette Karstadt durch Lohnkürzungen eine dreistellige Millionensumme bei den Personalkosten eingespart. Unsere Infografik zeigt das drastische Ausmaß des Spardiktats.

In den vergangenen zehn Jahren hat die angeschlagene Warenhauskette Karstadt immer wieder durch drastische Sparmaßnahmen versucht, den wirtschaftlichen Verfall aufzuhalten. Erst jüngst gelangten die Informationen eines Konzeptpapiers an die Öffentlichkeit, in dem ein tiefgreifends Sparprogramm angekündigt wurde. Die Kosten für die Sanierung: 209 Millionen Euro, mindestens. Und auch der Interimschef von Karstadt, Miguel Müllenbach, stimmt die Beschäftigten noch vor der Aufsichtsratssitzung am Donnerstag auf Einschnitte ein.

Dabei haben die Angestellten schon finanzielle Unterstützung geleistet. In den vergangenen zehn Jahren haben sie auf insgesamt 700 Millionen Euro Gehalt und Zulagen verzichtet. Weihnachts- und Urlaubsgeld, tariflich festgelegte Zulagen, Kantinenzuschüssen - alles gestrichen, zumindest für viele Jahre.

Die Infografik zeigt am Beispiel eines Mitarbeiters im Verkauf mit 2000 Euro Montasgehalt die Einbußen von 2004 bis heute: Auf über 13.000 Euro mussten die Angestellten verzichten. Genützt hat es wenig, Karstadt steht am Abgrund und muss weiter schrumpfen. Laut der Gewerkschaft Verdi seien 23 der 83 Warenhäuser von Schließung bedroht und rund 2000 Arbeitsplätze gefährdet.

kg