KRIEGSANGST Wall Street erneut auf Talfahrt

Kriegsangst und Furcht vor einer Rezession ließen den Dow am Handelsbeginn mehr als 300 Punkte Punkte verlieren. Diese Woche waren es mehr als 1.200 Punkte.

Die amerikanischen Aktienbörsen haben am Freitag wegen der Angst vor einem Krieg und einer Rezession erneut starke Verluste verbucht, doch waren sie geringer als am Vortag. Im Gegenteil: Nach schweren Kurseinbrüchen an der New Yorker Börse in den vergangenen Tagen hat sich die Wall Street auch am Freitag nicht erholt. Die Talfahrt im Gefolge der Terroristenattacken hat sich damit an der Wall Street weiter fortgesetzt.

Dow bei 30 Prozent unter Rekordmarke

Der Dow-Jones-Index ist am Freitag in den ersten 45 Minuten des Handels um 240 Zähler oder 2,87 Prozent auf 8.136 Punkte abgesackt. Das bekannteste US-Börsenbarometer ist damit in dieser Woche nach Wiederaufnahme des Handels nach der Zerstörung des World Trade Center um mehr als 15 Prozent eingebrochen. Der Dow liegt momentan um mehr als 30 Prozent unter seinem Rekordstand. Der NASDAQ-Index fiel um 60 Zähler oder 4,08 Prozent auf 1.410 Punkte. Der Index ist seit Wochenbeginn nach Wiedereröffnung der Wall Street im Gefolge der Zerstörung des World Trade Center um mehr als 17 Prozent gefallen. Er liegt um rund 74 Prozent unter seinem Höchststand.

Beim Nemax brachen die Dämme

Der Deutsche Aktienindex (Dax) konnte seine Verluste im Nachmittagshandel leicht abbauen. Zuletzt lag der Dax 2,69 Prozent im Minus bei 3.703 Punkten. Das Tagestief lag rund 130 Punkte tiefer. Der MDax fiel um 4,62 Prozent auf 3.528 Zähler. Am Neuen Markt brachen alle Dämme: Der Nemax 50 sackte um 10 Prozent auf 677 Punkte.

Vernichtung von Billionen Dollar

Die amerikanischen Aktien haben in dieser Woche die gigantische Summe von mehr als 1,2 Billionen Dollar (2,5 Billionen DM/1,3 Billionen Euro) an Wert verloren. Der Gesamtwert der US-Aktien ist seit Jahresbeginn um vier Billionen Dollar gefallen.

Unschöne Perspektiven

Unsicherheit über die zukünftigen amerikanischen Militäraktionen, Furcht vor weiteren Terroristenanschlägen und das Eingeständnis von US-Notenbankchef Alan Greenspan, dass ein erheblicher Teil der US- Wirtschaftsaktivitäten nach den Terroristenattacken zum Stillstand gekommen ist, belasteten die US-Aktienmärkte. Hinzu kam die Angst vor dem möglichen schlimmsten Gewinneinbruch bei den US-Unternehmen seit Jahrzehnten.

Kaufverhalten stark zurückgegangen

Die amerikanischen Konsumenten haben sich seit den Terroristenangriffen mit Käufen zurückhalten. Sie hatten die US- Konjunktur mit ihren Ausgaben bisher über Wasser gehalten. Die meisten US-Wirtschaftsweisen glauben, dass die USA jetzt in eine Rezession geraten werden.