Kriminalität Viren, Würmer und kriminelle Mitarbeiter

Der Wirtschaft entstehen Milliardenschäden für ihre Netzwerke, in die Sicherheit wird aber immer noch viel zu wenig investiert.

Mit Viren und Würmern verseuchte E-Mails, Hackerangriffe auf Firmennetzwerke - die digitale Bedrohung im Internet wächst erschreckend. Und immer noch unterschätzt die deutsche Wirtschaft die Sicherheitsrisiken für ihre Netzwerke. »Für Investitionen in die EDV-Sicherheit bleibt unterm Strich zu wenig übrig«, so der Sicherheitsexperte Olaf Janßen von der Unternehmensberatung Mummert + Partner. Allein die von Viren verursachten Kosten beliefen sich weltweit auf 17,1 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000. Allein in Deutschland wird der Investitionsbedarf auf mehrere Milliarden Mark geschätzt.

Mitarbeiter als Sicherheitsrisiko

Ein leider noch zu wenig beachtetes Sicherheitsrisiko für die Firmennetzwerke stellen - neben Hackerattacken von außen - die eigenen Mitarbeiter dar. In der Studie gehen Experten davon aus, dass zwei von drei Angriffen auf das Konto der Mitarbeiter gehen. Die Gründe sind vielfältig: Ärger über Vorgesetzte oder Kollegen und Unzufriedenheit mit der Entlohnung oder der eigenen Position sind dabei die häufigsten Auslöser. Doch obwohl 81 Prozent der Unternehmen mit einem weiteren Anstieg der Kriminalität im IT-Bereich rechnen, bleibt die Alarmstimmung in den Führungsetagen bisher aus.

Hacker reagieren schnell

Und die IT-Kriminellen schlafen nicht: Als im Januar bekannt wurde, dass eine weit verbreitete Serversoftware Sicherheitslücken aufweist, verdreifachte sich die Zahl der versuchten Firmennetzwerk-Angriffe prompt. Der wirtschaftliche Schaden, der durch die illegale Beschaffung und Manipulation von Daten jährlich entsteht, wird von Fachleuten allein für Deutschland auf etwa 20 Milliarden Mark geschätzt.

Sicherheitslücken behindern E-Business

Dabei sollte insbesondere bei den E-Business-Aktivitäten der Unternehmen das Thema Datensicherheit eine zentrale Rolle spielen. Für den Austausch von sensiblen Informationen über Produkte, Kunden und Zulieferer muss der Schutz vor Wirtschaftsspionage und internen Angriffen sichergestellt sein. Unzureichende Sicherheitsmaßnahmen behindern darüber hinaus den Handel im Internet. So kommt eine Internet-Trendumfrage von Mummert + Partner zu dem Schluss, dass 29 Prozent der Online-Kunden aufgrund von Sicherheitsbedenken vor dem Einkauf im Netz zurückschrecken.