Liste mit 3000 Zulieferern Lidl verrät, woher seine Eigenmarken kommen

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1930 hieß die Vorgängerfirma "Lidl und Schwarz Lebensmittel- Sortimentsgroßhandlung".


Als Gründer Dieter Schwarz dann seinen eigenen Markt eröffnete, erschien „Schwarz-Markt“ unpassend.


Daraufhin besann man sich wieder auf "Lidl", eine Kurzform von Ludwig.


Die erste Filiale wurde 1973 in der Nähe von Ludwigshafen eröffnet.


Ende der 80er Jahre waren es bereits über 500 Filialen deutschlandweit. Heute sind es mehr als 3300.


Lidl ist Europas größter Discounter. Weltweit ist nur Aldi stärker.


In 26 europäischen Ländern betreibt Lidl etwa 10.000 Filialen.


Der Gründer Dieter Schwarz meidet die Öffentlichkeit. Es existieren nur wenige Fotos.


Er soll sogar die Wirtschaftsmedaille abgelehnt haben, um nicht fotografiert zu werden.


Laut dem US-Magazin "Forbes" belegt Schwarz aktuell Platz 47 der reichsten Menschen weltweit.


Schätzungsweise soll sein Vermögen über 16 Milliarden Euro betragen.


Trotz seines Reichtums gilt der Milliardär als sparsam.


Sein Büro ist angeblich nicht größer als das eines Sachbearbeiters – inklusive abgewetzter Stühle.


Seiner Frau schenkte Schwarz anlässlich ihres Geburtstags eine Lidl-Filiale.


Seinen beiden Töchtern vermachte er Immobilien im Wert von je 200 Millionen Euro.


Die Geschäftsführung übergab Schwarz 1999 an Klaus Gehring.


Mittlerweile ist Lidl im Besitz der gemeinnützigen "Dieter Schwarz Stiftung".


Im Festsortiment führt Lidl über 1600 Artikel. Konkurrent Aldi nur 700.


2005 verkaufte Lidl Haifleisch. Wegen Protesten nahmen sie dieses jedoch wieder aus dem Sortiment.


Viele Negativschlagzeilen machte Lidl auch 2008, weil es seine Mitarbeiter ausspioniert hatte.


So wurden unter anderem Detektive auf die Mitarbeiter angesetzt und Toilettengänge protokolliert.


Der Discounter musste ein Bußgeld in Höhe von 1,4 Millionen an Datenschutz-Behörden zahlen.


Seinen Vollzeitkräften zahlte Lidl je 300 Euro als Entschuldigung.


2018 wird Lidl erstmals Filialen außerhalb Europas eröffnen.


Die ersten sind an der Ostküste der USA geplant.
Ob Lebensmittel, Kleidung, Sportgeräte oder Gartenmöbel: Discounter Lidl verrät erstmals, wo auf der Welt es welche Eigenmarken-Produkte herstellen lässt. Eine Liste mit klaren regionalen Schwerpunkten.

Um die Herkunft ihrer Eigenmarken machen manche Lebensmittelhändler ein großes Geheimnis. Discounter Lidl geht nun den umgekehrten Weg: Im Rahmen einer Transparenzoffensive veröffentlichte der Discounter in dieser Woche eine ausführliche Liste seiner Eigenmarken-Lieferanten. Rund 3000 Firmennamen samt Herkunftsland und Adresse umfasst das online einsehbare Verzeichnis – darunter sind 1000 Lebensmittelhersteller, 700 Textilproduzenten und 1300 Zulieferer anderer Non-Food-Produkte.

Die Liste offenbart ein globales Lieferketten-Geflecht mit klaren regionalen Schwerpunkten, wie eine Auswertung der Listen durch die Lebensmittelzeitung zeigt. Von den Herstellern, die Lebensmittel-Eigenmarken zuliefern, stammt mehr als die Hälfte aus Deutschland – genaugenommen sind es 564 Firmen aus dem Heimatland. Der Rest der Lebensmittel-Eigenmarken stammt aus dem EU-Ausland, vor allem aus Italien (87 Unternehmen), Frankreich (73) und den Niederlanden (51).

Lidl Non-Food ist Made in China

Ganz anders sieht die Situation im Non-Food-Bereich aus. Von den 2000 Eigenmarken-Zulieferern, die für Lidl andere Waren als Lebensmittel herstellen, sitzen mehr als 1500 in China. Vor allem bei sogenannten Hartwaren – also Spielzeug, Sportgeräten, Gartenmöbel und ähnlichem – bezieht Lidl seine Eigenmarken zu mehr als 90 Prozent aus der Volksrepublik. Gut 1200 der 1300 Hartwaren-Hersteller kommen aus China, der Rest aus anderen asiatischen Ländern.

Bei Lebensmitteln kommen Lidl-Eigenmarken aus Deutschland oder dem EU-Ausland, Non-Food-Artikel dagegen aus Asien
Bei Lebensmitteln kommen Lidl-Eigenmarken aus Deutschland oder dem EU-Ausland, Non-Food-Artikel dagegen aus Asien
© Paul Zinken / DPA

Auch Lidl-Textilien kommen aus Asien: Von den 700 Eigenmarken-Herstellern von Textilien sitzen 300 in China und 140 in Bangladesch. Auch Myanmar (42), Indien (41), Kambodscha (38) und Pakistan (34) spielen eine Rolle.

Das Register umfasst unabhängige Hersteller, die für Lidl Eigenmarken produzieren. Lidl-eigene Betriebe sind demnach nicht enthalten. Lidl-Einkaufschef Jan Bock will mit der Veröffentlichung dem Kundenwunsch Rechnung tragen, "mehr über die Herstellung unserer Produkte zu erfahren". Das Lieferanten-Register soll regelmäßig aktualisiert werden.

bak