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Elektronikhändler Warum Rabattschlachten für Media Markt und Saturn ein Problem sind

Der Black Friday ist der Feiertag für Schnäppchenjäger. Bei den Händlern klettern die Umsätze auf Rekordniveau. Doch das ist nicht immer ein Grund zu feiern, wie etwa Media Markt und Saturn zeigen.

Der Black Friday ist der Feiertag für Schnäppchenjäger. Ursprünglich stammt das Event aus den USA, dort ist der Freitag nach Thanksgiving der Startschuss für das Weihnachtsgeschäft. Die Händler locken mit satten Preisnachlässen auf populäre Produkte, in manchen Filialen kommt es regelrecht zu tumultartigen Szenen. Zwar ist nicht alles ein Schnäppchen, wo Sonderangebot steht (mehr dazu lesen Sie hier). Dennoch werden den Händlern ihre Waren förmlich aus den Händen gerissen, viele Kunden warten gezielt auf diesen Tag. In diesem Jahr rechnet der hiesige Handelsverband am Black Friday und dem folgenden Cyber Monday mit einem Gesamtumsatz in Höhe von 2,4 Milliarden Euro.

Knallen im Einzelhandel nun also die Champagnerkorken? Nicht unbedingt. Zwar wirft jeder Händler mit Sonderangeboten um sich, am Ende bekommt aber nur der Anbieter mit den größten Preisnachlässen die Aufmerksamkeit. Die Händler setzen sich also gegenseitig unter Druck. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Margen aus. Sprich: Die Umsätze klettern nach oben, die Gewinne sinken aber.

Das Problem von Saturn und Media Markt

Ein Phänomen, das auch die Elektronikhändler Media Markt und Saturn kennen. Im vergangenen Jahr war der Black Friday der umsatzstärkste Tag in der Geschichte der Holding-Firma Ceconomy, unter der die beiden Elektronikhändler zusammengefasst sind. Doch der Rekord hatte seinen Preis: Weil die Kunden schon Ende November die Kassen klingeln ließen, lief das Dezember-Geschäft schlechter als in den Vorjahren. In der Folge stapelten sich die Geräte in den Lagern, die Gewinne im Weihnachtsgeschäft fielen geringer aus. Am Ende profitierte das Unternehmen nicht vom Black Friday.

Als Händler kann man sich der Rabattschlacht aber auch nicht entziehen. Wer nicht mitspielt, bleibt am Ende auf seiner Ware sitzen und verliert die Kunden womöglich sogar an die Konkurrenz. Damit das nicht passiert, locken die Händler nicht nur mit günstigeren Preisen, sondern auch mit Zusatzleistungen - Media Markt bietet etwa kostenlose Lieferungen selbst für große Haushaltsgeräte. Ein Service, der sonst einen Aufpreis kostet und den die Händler nun aus eigener Tasche bezahlen.

Die beiden Elektronikhändler stehen nicht nur in diesen Tagen unter Druck. Generell laufen die Geschäfte bei Media Markt und Saturn nicht so gut wie erhofft. Die Gewinne sinken schneller als prognostiziert, die Aktie schmiert ab, vor knapp einem Monat musste Ceconomy-Chef Pieter Haas das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Finanzvorstand Mark Frese hat ebenfalls seinen Arbeitsvertrag aufgehoben, bleibt allerdings noch so lange im Amt, bis ein Nachfolger für Haas gefunden ist.

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