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McDonald's-Chef in Interview "Ein Bio-Burger ist nicht zu machen"

Burger boomen in Deutschland. Auch der Branchenprimus McDonald's profitiert von diesem Trend. In einem Interview erklärt der Deutschlandchef der Fast-Food-Kette, warum Bio bei Burgern kaum umzusetzen ist - und warum er sich von neuen Burger-Bratern am Markt nicht bedroht fühlt.

Die aktuellen Quartalszahlen müssen Holger Beek, Deutschlandchef von McDonald's, gefallen haben. Seit 2008 hat das Unternehmen nicht mehr so gute Ergebnisse präsentiert. "Das erste Halbjahr hat gezeigt: McDonald's Deutschland hat sich gewandelt und der Turnaround nimmt Fahrt auf", kommentiert Beek. 

Doch gute Umsatzzahlen sind nicht alles, das Image des Burger-Pioniers ist angeschlagen. Deutschlandweit eröffnen Burger-Restaurants im gehobenen Segment. Regionale Zutaten, am besten Bio und die entsprechenden Preise holen Burger, Fritten und Co. aus der Billig-Snack-Ecke. Fast-Food ist jetzt schick - doch bei McDonald's setzt man auf andere Zielgruppen. 

Luxus-Burger passen nicht ins Konzept

"Zu uns können Leute mit jedem Geldbeutel kommen und beste Burger zum besten Preis bekommen. Dabei muss die Qualität stimmen", sagt Beek in einem Interview mit der "Bild". Sicherlich gebe es eine andere Zielgruppe, die für ausgewählte Zutaten auch deutlich mehr zahlen. "Das ist aber nicht unser Konzept." 

McDonald's-Kunden sind preissensibel. Schon eine Preiserhöhung um wenige Cents nimmt die Stammkundschaft dem Fast-Food-Unternehmen krumm.

Keine Bio-Qualität bei McDonald's   

Hochklassige Zutaten und günstige Preise sind eben kaum vereinbar - daher erteilt Holgar Beek dem Bio-Burger eine Absage. "Einen kompletten Bio-Burger, bei dem alle Zutaten aus kontrolliertem Bio-Anbau stammen, ist bei den Mengen, die wir brauchen, derzeit nicht zu machen", so Beek. Doch so ganz verabschieden mag sich der Unternehmenschef dann doch nicht von dem Bio-Hype. Es sei schließlich ein großes Thema in Deutschland. "Mal schauen, wir überraschen immer wieder gerne." Konkreter wird Beek nicht.

Andere Burger-Ketten setzen auf Bio-Ware oder regionale Produkte - und haben dem Fast-Food zu einem neuen Image verholfen. Von diesem Burger-Boom würden Nischen-Anbieter profitieren, sagt Beek. "Wir fühlen uns angespornt, nicht bedroht." Auch McDonald's hat mit der Clubhouse-Linie ein Angebot geschaffen, das zumindest im Ansatz diesen Trend bedienen soll. Doch McDonald's setzt weiterhin auf den Ursprung des Fast-Foods: "Bei uns gibt es ja nicht schnelles Essen, sondern gutes Essen schnell", sagt er. Ob diese Strategie aufgeht, werden die künftigen Quartalszahlen zeigen. 

kg

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