Prügel-Prävention Mit diesem Trick schützt sich McDonald's vor betrunkenen Pöblern

McDonald's
McDonald's setzt in Großbritannien auf klassische Musik zur Deeskalation
© Angelika Warmuth/DPA
Um Stress mit betrunkenen Gästen zu vermeiden, setzt McDonald's in britischen Filialen auf einen einfachen Trick: In den After-Pub-Hours wird klassische Musik mit beruhigender Wirkung gespielt.

Nach dem Bierdurst kommt bei vielen Kneipengängern der Heißhunger - meist auf fettiges Fastfood. Viele McDonald's-Filialen werden daher am Wochenende ab einer gewissen Uhrzeit zum Reservoir für gestrandete Feierwütige. Und wo betrunkene Partygänger aufeinandertreffen, ist das Stress-Potenzial tendenziell eher hoch.

In Großbritannien wendet die Burgerkette daher einen Trick an, der präventiv deeskalierend wirken soll. In Zeiten, in denen besonders viele Pubgänger unterwegs sind, spielen einige Filialen klassische Musik mit beruhigender Wirkung. So soll die Gefahr reduziert werden, dass sich angetrunkene Gäste aus nichtigem Anlass in die Haare kriegen oder das Personal anpöbeln. Der Trick werde beispielsweise in Filialen in Gloucester, Liverpool und Glasgow eingesetzt, berichtet "Gloucestershire Live".

Während zu sonstigen Tageszeiten eher mainstreamiger Pop durch die Burgerläden dudelt, spielen die Filialen zu späterer Stunde Bach und Mozart. "Wir haben die Auswirkungen klassischer Musik in der Vergangenheit getestet und diese in einigen unserer Restaurants gespielt, weil sie akzeptableres Verhalten fördert", sagte ein McDonald's-Sprecher der Zeitung.

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Hinter den Kulissen von McDonald's

Musik beeinflusst Kunden

McDonald's variiert damit einen alten Trick des Einzelhandels: Kundenverhalten durch die richtige Musik beeinflussen. So spielen Supermärkte gern leichte Töne zum Wocheneinkauf, Modeläden versuchen mit der richtigen Musik, zum Shopping zu animieren. Die Deutsche Bahn setzte dagegen jahrelang am Hamburger Hauptbahnhof auf Lautsprecher-Beschallung mit klassischer Musik, um Obdachlose zu vertreiben.

Ansonsten hört man Klassik eher in Restaurants der gehobenen Preisklasse. Und das nicht ohne Grund: Britische Forscher haben herausgefunden, dass klassische Musik in Restaurants, die Gäste dazu verführt, mehr Geld auszugeben. Mozart, Bach und Beethoven gäben dem Gast das Gefühl vornehm und wohlhabend zu sein und mache sie spendabler. Ob sich dieser Effekt auch bei betrunkenen McDonald's-Gästen einstellt, ist nicht bekannt.

bak