Die Cyberattacke Petya, die in der vergangenen Woche auch viele deutsche Firmen betroffen hat, hat offenbar auch den Milka-Hersteller Mondelez dazu gezwungen, die Schoko-Produktion zu stoppen. Betroffen waren nicht nur die Firmenzentrale in Bremen, sondern auch die Standorte Lörrach und das niedersächsische Bad Fallingbostel. Dort werden neben Milka-Produkten auch Oreo-Kekse oder Toblerone hergestellt.
Der US-Lebensmittelkonzern Mondelez schaltete die Systeme ab - vorsichtshalber, wie eine Sprecherin gegenüber der "Augsburger Allgemeinen" einräumte. Mehrere Tage standen die Maschinen still, Mitarbeiter wurde nach Hause geschickt. Inzwischen soll die Produktion wieder aufgenommen worden sein. Auf die Frage, ob es einen möglichen Engpass bei Milka-Schokolade geben könnte, winkt Mondelez ab. "Die Schokolade geht nicht aus", sagte eine Sprecherin, so die "Augsburger Allgemeine".

Milka produziert in Lörrach 4,5 Millionen Tafeln pro Tag
Mondelez arbeite daran, alle Systeme wieder zum Laufen zu bringen, berichtet die Zeitung weiter. Allerdings muss der Konzern einen empfindlichen Produktionsausfall hinnehmen. Allein am Standort Lörrach würden täglich bis zu 4,5 Millionen Schokotafeln hergestellt, berichtet der "SWR".
Die Cyberattacke hatte zwar vor allem Ziele in der Ukraine getroffen, doch auch in Deutschland ansässige Unternehmen, darunter der Nivea-Konzern Beiersdorf, waren unter den Opfern. Nach Angaben der europäischen Polizeiagentur Europol basierte die seit vergangenem Dienstag laufende Cyberattacke auf einer verbesserten Version der Schadsoftware "Petya", die seit 2016 kursiert. Der Angriff glich darüber hinaus einem Vorfall vom Mai, als die sogenannte Ransomware "WannaCry" zahlreiche Computer befiel. Es gebe "klare Ähnlichkeiten", erklärte der Chef der Behörde, Rob Wainwright. Dennoch sei die aktuelle Attacke technisch auf einem höheren Niveau als bei "WannaCry".
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